Matthäusgemeinde in Marbach will Pfarrstelle behalten
Die Sparmaßnahmen der evangelischen Landeskirche in Baden kommen jetzt auch vor Ort an. Winkelmann-Klingsporn Elisab.Vs-Marbach In der Matthäusgemeinde in Marbach wurde in einer Gemeindeversammlung diskutiert, wo die Pfarrstelle, demnächst wohl nur noch mit einem Teildeputat, künftig verortet werden soll.
Die Matthäusgemeinde in Marbach ist mit der Jakobusgemeinde in Niedereschach eine der beiden Außenpfarreien der evangelischen Kirchengemeinde Villingen. Mit der Reduzierung von Gebäuden und Pfarrstellen um jeweils 30 Prozent stellt sich die evangelische Landeskirche in Baden auf die neuen Gegebenheiten mit weniger Gemeindegliedern und weniger Kirchensteuereinnahmen ein.
An der Umsetzung der Sparmaßnahmen werden alle Gemeinden beteiligt. In Gemeindeversammlungen können die Gemeindeglieder ihre Vorstellungen dazu einbringen, welche Liegenschaften in ihrer Pfarrei erhalten bleiben sollen und wo die künftigen Pfarrstellen verortet werden sollen.
Votum an Rat in Villingen
In der Gemeindeversammlung unter Leitung von Robert Fechtele in der Marbacher Versöhnungskirche war man sich schnell einig: Auch nach dem sich abzeichnenden Ruhestand der jetzigen Pfarrerin Bettina von Kienle soll der künftige Pfarrer oder die künftige Pfarrerin vor Ort in Marbach wohnen. Geografisch gesehen, können die zur Pfarrei gehörenden Teilortschaften sowie ein möglicherweise etwa 30 prozentiger Dienstauftrag in Villingen von hier aus gut bedient werden. Das so begründete Votum geht jetzt an den Kirchengemeinderat Villingen.
Ein weiteres Anliegen ist in der Matthäus-Gemeinde noch nicht ausgestanden, die Umgliederung der Pfarrei vom Kooperationsraum Mitte (Villingen) in den Kooperationsraum Süd. Im Blick auf die geografische Lage und die ländliche Soziostruktur der Gemeinde sähe man sich dem Süden wohl angemessener zugeordnet als dem Stadtkooperationsraum Villingen.
Es geht um Gebäude
Im Blick auf die „Beampelung“ freut man sich in der Matthäusgemeinde, dass die Versöhnungskirche auf „grün gestellt“ ist. Das heißt, dass die landeskirchlichen Zuschüsse zur Gebäudeunterhaltung bis 2040 gewährleistet sind. Für das auf gelb gestellte Gemeindehaus müsste man wohl eine andere Trägerschaft finden.
Ziel des sogenannten Transformationsprozesses ist, Gemeindeleben vor Ort und insbesondere im ländlichen Raum auch mit weniger zentralen Mitteln weiterhin ermöglichen zu können. Und dazu müssen Liegenschaften und Pfarrstellen reduziert und regionale kirchliche Arbeit entwickelt werden. Wenn dazu die Stellungnahmen aus den Gemeindeversammlungen der 14 Kirchengemeinden im Kirchenbezirk Villingen eingegangen sind, wird der Bezirkskirchenrat in der letzten Sitzung im Dezember sowohl über die weiterhin aus Kirchensteuermitteln zu finanzierende Unterhaltung kirchlicher Gebäude sowie über die Verortung der künftigen Pfarrstellen entscheiden.