Kirchenanbau muss noch ein wenig warten
Seit gut sechs Jahren bemüht sich die Evangelische Kirchengemeinde Kandern um einen Anbau an die Stadtkirche. Mit dem zuletzt angepeilten Baubeginn noch in diesem Jahr wird es nun aber wohl doch nichts mehr werden.
Kandern.Noch im Frühsommer konnte man relativ zuversichtlich auf die zweite Jahreshälfte schauen, nachdem die Kirchengemeinde mit dem Ankauf des für den Anbau benötigten Grundstücks einen letzten wichtigen Schritt auf dem Weg zur Realisation des Vorhabens getan hatte. Ein Baubeginn schon in den Wochen nach den Sommerferien schien durchaus realistisch. Inzwischen sind aber doch noch etliche Abklärungen und Ergänzungen nötig geworden, die immer wieder Zeit in Anspruch nehmen und so dazu geführt haben, dass die Baugenehmigung des Landratsamtes immer noch nicht erteilt werden konnte. Und so lange die nicht vorliege, so Pfarrer Christoph Mack, könne man eben auch nicht mit der Ausschreibung der einzelnen Gewerke beginnen.
Sorgen macht sich der Kanderner Pfarrer deswegen allerdings nicht um das Projekt. „Wir haben jetzt so lange auf die Realisierung gewartet, da kommt es auf ein paar Wochen mehr oder weniger auch nicht mehr an“, meinte Mack am Dienstag am Telefon. Es seien nun eben noch eine Reihe von Formalitäten aufgetaucht, mit denen man vorab nicht gerechnet habe. Dazu zählt etwa auch der Umstand, dass dem Kirchengrundstück im Grundbuch kein Eigentümer zugeordnet ist, was laut Mack bei vielen Gotteshäusern landauf, landab der Fall sei. Weil aber der Eigentümer der Kirche formal sein Einverständnis zu dem Bauvorhaben auf dem angrenzenden Grundstück geben muss, sei es eben erforderlich, dass dieser Eigentümer im Grundbuch auch eingetragen ist.
„Das sind alles kleine Aufgaben, die allesamt lösbar sind, aber eben immer auch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen“, sagt Pfarrer Mack und sieht sich deshalb gegenwärtig auch noch außer Stande zu sagen, wann denn nun die Ausschreibungen der einzelnen Gewerke erfolgen und die Bauarbeiten danach beginnen können: „Das geht eben erst, wenn alles in trockenen Tüchern ist.“ Aber in ein paar Wochen sei man gewiss so weit.
Dass der Anbau aber unbedingt nötig sei, darauf legt Mack noch einmal großen Wert, nachdem es vergangenes Jahr vereinzelt Kritik an dem Vorhaben gegeben hatte. Man baue schließlich kein Gemeindehaus, sondern einen kleinen, eingeschossigen Anbau an die Kirche, der dringend benötigte Funktionsräume enthalte: einen Sitzungssaal, ein Büro, eine Küche und vor allem sanitäre Anlagen, die von Besuchern der Kirche – sei es bei Gottesdiensten, Konzerten, Chorproben oder anderen Veranstaltungen – seit langem vermisst werden. Der Anbau werde mithin dazu beitragen, dass die Stadtkirche auch weiterhin ihre Funktion erfüllen könne als wichtiger Treffpunkt in der Stadt, den sie längst nicht nur am Sonntagmorgen habe.
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