Eine gute Zeit mit dem Chor der Landeskantorei
Für das Liederrepertoire, das von der Renaissance bis zum Pop reichte, erhielt der Chor der Landeskantorei Baden viel Applaus. Ein Segenslied wurde Anne Langenbach gewidmet, die ein letztes Mal den Chor dirigierte.
EMMENDINGEN. Sehr gut besucht war die evangelische Stadtkirche zur geistlichen Abendmusik mit der Landesjugendkantorei Baden am Sonntagabend. 38 Sängerinnen und Sänger zogen in die Kirche ein. Mit der „Cantate Domino“ von Claudio Monteverdi eröffnete der Chor unter der Leitung von Anne Langenbach das Konzert.
Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 26 Jahren haben zwei Dirigierende. Abwechselnd standen die Kirchenmusikerdirektorin Anne Langenbach aus Weinheim und Landeskantor Achim Plagge aus Heidelberg dem Chor vor. Die Mitglieder des Chores kommen aus allen Teilen der Landeskirche Baden zwischen Wertheim und Rheinfelden. Sie bereiten sich selbstständig auf drei Projekte pro Jahr vor. Nur wenige gemeinsame Proben reichen aus, um an der musikalischen Gestaltung zu feilen.
Hochmotiviert präsentierte der Chor berührende Lieder wie die Trauermotette „Wie liegt die Stadt so wüst“ von Rudolf Mauersberger, die, 1945 geschrieben, die Zerstörung Dresdens zum Thema hat, oder die sanft-zarte Motette „So fahr ich hin“ von Heinrich Schütz aus dem Jahr 1648. Gleich zu Beginn begeisterte der Chor mit seiner Stimm- und Ausstrahlungskraft. Vielstimmig und mit schwungvollen Arrangements wussten die Sängerinnen und Sänger, die Zuhörenden für sich einzunehmen. So beispielsweise mit einer südafrikanischen Weise oder Gospels wie „Sinnerman“. Letzteres erlangte durch Nina Simone Bekanntheit.
Mit zwei unterschiedlichen „Halleluja“, dem Volkslied „Die Gedanken sind frei“ in einer neuen Bearbeitung von Oliver Spieß bot der Chor ein Programm von der Renaissance bis in die Neuzeit. Der Applaus sollte zwar bis zum Schluss aufgehoben werden, doch manchmal zuckte es nach besonderen Leistungen förmlich in den Händen der Zuhörenden. Bei der Ode auf das Singen „Just sing it“ brach die Zurückhaltung und die Gäste applaudierten kräftig. Mit dem stimmungsvollen Abendlied „Bleib bei uns“ von Gabriel Rheinberger schloss das offizielle Programm.
Applaus und Jubelrufe führten zur Zugabe, mit der die Chormitglieder einen Sinn verbanden. Denn mit „Wir hatten eine gute Zeit“ von den Wise Guys und einem Segenslied verabschiedete der Chor seine Dirigentin Anne Langenbach. Achim Plagge würdigte zudem ihren Einsatz über die vergangenen neun Jahre.
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