Badische Zeitung Bad Säckingen, 05.08.2023

 

Sitz der Großpfarrei wird Bad Säckingen

Die Pfarrgemeinderäte und die hauptamtlichen Kirchenvertreter haben sich dafür ausgesprochen, Bad Säckingen zum Sitz der künftigen katholischen Großpfarrei zu machen. Die finale Entscheidung liegt bei Erzbischof Stephan Burger.

Hochrhein/Hotzenwald „Ich gehe davon aus, dass sich der Erzbischof an dem Votum der Pfarrgemeinderäte und der Hauptamtlichen orientieren wird“, sagt Dekan Peter Berg der Badischen Zeitung. Diese hatten sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, Bad Säckingen zum künftigen Sitz der Großpfarrei zu machen. Pfarrkirche und Name der Pfarrei wird laut dieses Votums „St. Fridolin Bad Säckingen“ sein, wie es in einer Mitteilung von Dekanatsreferentin Sandra Bergheim vom Dekanatsverband Waldshut heißt. Zentrales Pfarrbüro wird Heilig Kreuz in Bad Säckingen werden, der Name der Kirchengemeinde ist „Kirchengemeinde Alb-Rhein-Wehra“.

Im Zuge der sogenannten Kirchenentwicklung 2030 schließen sich die Kirchengemeinden Bad Säckingen-Murg, Hotzenwald St. Wendelinus, Laufenburg-Albbruck, St. Blasien, Todtmoos-Bernau und Wehr zum 1. Januar 2026 zu einer großen Pfarrei neu zusammen. „Ein wichtiger Meilenstein ist nun erreicht durch die Voten der Pfarrgemeinderäte und Hauptberuflichen zu den Fragen, welche Kirche die zukünftige Pfarrkirche wird und damit der neuen Pfarrei ihren Namen geben soll, wie die Kirchengemeinde heißen soll und wo das zentrale Pfarrbüro als Sitz der Pfarreigeschäftsführung verortet sein soll“, schreibt Dekanatsreferentin Sandra Bergheim.

Geplant wurde der Weg zu diesem Meilenstein, so Bergheim, durch die lokale Projektleitung, in der alle jetzigen Kirchengemeinden sowie weitere wichtige Gruppierungen, unter anderen Caritas und Bildungswerke, vertreten sind.
In einer ersten Rückmelderunde im Februar 2023 sind die Pfarrgemeinderäte der Kirchengemeinden sowie die Hauptberuflichen, dazu zählen etwa Pfarrer oder Pastoralreferentinnen, gebeten worden, Möglichkeiten für die Standorte der Großpfarrei zu benennen, heißt es in dem Schreiben. Aus diesen Möglichkeiten wurde in der lokalen Projektleitung ein Vorlagenpapier erstellt, das zur Abstimmung im Juli 2023 wiederum in die jeweiligen Gremien gegeben wurde. Das jetzige Votum für Bad Säckingen ist Erzbischof Stephan Burger vorgelegt worden. Bis Jahresende wird er voraussichtlich auf dieser Grundlage die verbindliche Entscheidung treffen.
Zur Debatte als Hauptstandort der künftigen Großpfarrei standen drei Orte: Bad Säckingen, Görwihl und St. Blasien. „Die Rheinschiene zwischen Wehr, Bad Säckingen und Albbruck ist das am intensivsten bewohnte Gebiet“, begründet Dekan Berg die Entscheidung für Bad Säckingen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der künftigen Großpfarrei sei es wichtig, dass sie verkehrstechnisch gut angebunden seien. Das sei an der Hochrheinschiene natürlich besser gegeben als etwa in St. Blasien oder Görwihl. Berg geht davon aus, dass mit der Zusammenlegung der Seelsorgeeinheiten zu einer Großpfarrei mehr Personal in Bad Säckingen angesiedelt sein wird als bisher.

Wer einmal leitender Pfarrer, also Chef der Großpfarrei wird, ist noch nicht bekannt. „Keiner der jetzigen Pfarrer wird es sein“, sagt Berg. Maximal acht Jahre darf ein Pfarrer vor Ort sein, um dieses Amt zu übernehmen. Die aktuellen Pfarrer sind alle länger in ihren Gemeinden.
Aktuell arbeiten in Todtmoos drei Pfarrer. In St. Blasien, Bad Säckingen-Murg sowie Laufenburg-Albbruck sind es jeweils zwei Pfarrer. In Wehr und Görwihl ist jeweils ein Pfarrer tätig. Unterstützt werden sie von einem Team aus Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten sowie Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten. Die Pastoralreferenten haben ein abgeschlossenes Studium der katholischen Theologie an einer Universität absolviert, sind aber nicht geweiht. Gemeindereferenten dagegen studieren in der Regel „Praktische Theologie“ an einer Hochschule.

„Wie genau der Personalschlüssel in der Großpfarrei einmal aussehen wird, wissen wir noch nicht“, sagt Dekan Berg. Er geht davon aus, dass keiner der aktuellen Pfarrer versetzt wird. Er kann sich aber vorstellen, dass Stellen nicht mehr besetzt werden, wenn einer von ihnen in den Ruhestand geht oder fortzieht. So wird Dekan Berg aufgrund des Weggangs von Pfarrer Klaus Fietz in Laufenburg vom 1. September an neben Bad Säckingen auch für die katholischen Pfarreien Heilig Geist Laufenburg, St. Pelagius Hochsal, St. Martin Luttingen, St. Josef Albbruck, Hl. Kreuz Birndorf und St. Laurentius Unteralpfen zuständig sein. Auch der Personalschlüssel für Pastoral- sowie Gemeindereferenten stehe aktuell noch nicht fest, wie Dekan Berg betont.