Gemeinde räumt letzte Hürde beiseite
Seit Jahren plant die evangelische Kirchengemeinde an einem Anbau an die Kirche. Nun hat die Stadt Kandern der Gemeinde das Grundstück verkauft. Mit dem Bau könnte noch dieses Jahr begonnen werden.
Kandern. Ein kleines Detail ist Pfarrer Christoph Mack durchaus wichtig: In Kandern werde neben der Kirche kein neues Gemeindehaus entstehen. Vielmehr handele es sich, so wird es auch im Bauamt der Landeskirche in Karlsruhe deklariert, um einen eher kleinen Anbau an die Kirche. Dieser sorgt dafür, dass sie über ihre heutigen Möglichkeiten hinaus eben auch Toilettenanlagen und andere Räume erhält. Das mache die Nutzung des Kirchenraumes für Versammlungen oder andere Veranstaltungen in deutlich besserem Rahmen möglich als das bisher der Fall war. Die Größe ist dabei auch so proportioniert worden, dass der Anbau von der Stadt kommend lange nicht in Erscheinung tritt. Damit wird der Anblick der historischen Stadtkirche im Weinbrennerstil nicht beeinträchtigt.
Dem Ziel des Anbaus ist die Kirchengemeinde seit dieser Woche einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Sie konnte nämlich von der Stadt das Gelände kaufen. Dafür wurde das entsprechende Flurstück extra geteilt. Die Erbpacht, mit der das Grundstück bisher belegt war, sei in den Kaufpreis verrechnet worden, betont Pfarrer Mack.
Sollte nun alles nach Plan laufen, dann könnte mit dem Bau sogar noch in diesem Jahr begonnen werden – nachdem die Verhandlungen über das Gemeindehaus immerhin schon rund sechs Jahre laufen und viele Hürden genommen werden mussten. Hatte es zuletzt Einsprüche gegen die Verpachtung des Grundstückes gegeben, sind die mit dem Verkauf hinfällig. Architekt Werner Sandhaus (Freiburg), der mit seinem Entwurf als Sieger aus dem Gestaltungswettbewerb für den Ersatz für den Luthersaal hervorgegangen war, werde sich in den nächsten Tagen um die Ausschreibung der Gewerke kümmern. Gelinge es, Handwerker für den Bau zu gewinnen, so könne bald begonnen werden – wohl eher nach den Sommerferien, so die aktuellen Prognosen.
Wann der Anbau dann auch mit dem Pfarramt und anderen Funktionsräumen bezogen werden könne, lasse sich derzeit noch nicht sagen, so Mack. Aber natürlich hoffe er, dass es nun möglichst schnell gehe. Wie wichtig etwa eine Toilettenanlage bei der Kirche ist, hatte sich erst wieder anlässlich der Konfirmation vor wenigen Wochen gezeigt.
Der Anbau gehe aber auch mit einer Konzentration der Arbeit der Kirchengemeinde einher. Ziel sei es, dass die Stadtkirche selbst mit dem Anbau viel stärker als bisher als Versammlungsort genutzt werden kann. Sie soll damit nicht nur ein Gottesdienstraum im eigentlichen Sinne sein, sondern eben auch bei Treffen aller Art mehr in den Mittelpunkt der Gemeinde rücken.
Dass die Kirche darüber hinaus – ergänzt um die entsprechenden Einrichtungen – auch für das gesamte Städtle einen Gewinn darstellt, liege für Pfarrer Mack auf der Hand. Immerhin erhalte er regelmäßig Anfragen, ob man das zentral gelegene Gebäude mit seinem außergewöhnlichen Innenraum auch für andere Veranstaltungen nutzen könne.