Südkurier Radolfzell, 27.05.2023

 

Eindruckvolles Schüler-Musical

Gaienhofen (pm/bit) Die Schüler der Minikantorei Schloss Gaienhofen unter Leitung von Siegfried Schmidgall (Musik) und Alessia Caroppo (Szene) begeisterten jüngst mit zwei beeindruckenden Aufführungen des Musicals „Josef“ (Adonia). Dies berichtet das Schloss Gaienhofen in einer Pressemitteilung. Wenn Geschwister nach einem langen Streit von Herzen sagen „Tut mir leid“ und die Wunde der Vergangenheit durch Vergebung heilt, ist das das Wunder der Versöhnung. So lautet die Botschaft des Musicals, das die Sechst- und Siebtklässler der Minikantorei beide Male vor einer voll besetzten Melanchthonkirche aufführten. Überzeugende Spielszenen, beeindruckende Gesangssoli, flotte Chorsongs, Tanzeinlagen und eine gut besetzte Band entführten die Zuschauer in eine ferne Welt. In der spielten Liebe, Hass, Eifersucht, Erfolg, Treue, Trauer, Freude, Hoffnung und das Vertrauen auf Gott eine Rolle. Lilly Reisacher und Julia Knorr präsentierten gekonnt als (epische) Erzähler das Geschehen, in dessen Mittelpunkt Josef (Onno Hofsäß), seine Brüder sowie ihr Vater Jakob (Lennart Heil) stehen. Josef wird von seinen Brüdern aus Eifersucht als Sklave verkauft, macht Karriere und rettet seine Familie und sein Heimatland vor dem Hungertod, indem er seinen Brüdern vergibt.

Man spürte, dass die Schüler ihre Rollen verinnerlicht hatten, die ihnen zum Teil wie auf den Leib geschneidert schienen. Josef litt sichtlich unter den zynischen und beleidigenden Rufen des Chores, die ihn als „Schleimer, Penner, crazy boy“ demütigten und unter seiner Gefangenschaft in Ägypten, in der er beginnt an seinem Gottvertrauen und seinem Selbstbild zu zweifeln. Die Zuschauer teilten auch die Trauer von Jakob im „Jakobs Blues“, in denen Lennart Heil stimmliche Sicherheit und Musikalität bewies, wenn er sich im Wechsel mit dem Chor seiner Klage um den verlorenen Sohn hingab. Die Tänzerinnen, die die Karawane begleiteten und die Verführung des Josef durch die Frau des Pharao lebendig und ausdrucksstark gestalteten, zogen die Besucher ebenso in ihren Bann wie die eigens für das Projekt zusammengestellte Band aus Schülern und Lehrern der Schule. Musicalaufführungen haben an der Evangelischen Schule eine lange Tradition. Die Schüler fühlen sich über die Kirchenmusik in ihrem Glauben gestärkt und haben die Herausforderung des musikalischen Projektes wieder gerne angenommen, um sich in ihrer Rolle neu zu entdecken und christliche Werte auch über das Projekt hinaus zu leben, heißt es in der Pressemitteilung.