Von Estland nach Gutach und Hausach
Als Diakon in Ausbildung wurde Indrek Salumets von Pfarrer Dominik Wille während eines Gottesdiensts vorgestellt und gesegnet.Das Gelände des Freilichtmuseums bot dafür am Himmelfahrtstag einen schönen Rahmen unter freiem Himmel. Das Wetter meinte es gut mit den Gottesdienstbesuchern, die sich vor dem Falkenhof eingefunden hatten.
Musikalisch umrahmt von Organistin Thimna Starniske erklärte Pfarrer Dominik Wille, dass es an Himmelfahrt um den guten Draht „nach oben“ gehe. Und so stand seine Predigt ganz im Zeichen der Bedeutung des christlichen Feiertags, an dem sich zwei Welten berühren würden.
Jesus, der Gottes Sohn war und als Zimmermann ans Kreuz geschlagen worden sei, verbinde den Himmel mit der Erde. „Wohl auch schon, als er geboren wurde, später bei der Taufe, durch seine Reden und sein ganzes Leben“, erklärte der Pfarrer. An Himmelfahrt gebe Jesus den Beweis, dass es wahr sei, was er erzähle. Er habe die Menschen mit dem Himmelreich in Verbindung gebracht. „Das vergessen wir im Alltag zu oft“, mahnte Dominik Wille.
Und dann stellte er Indrek Salumets vor, der seit dem 20. April mit Ehefrau Signe und den vier Kindern in Gutach lebt und arbeitet. In Estland habe er eine Ausbildung zum Diakon durchlaufen, jetzt arbeitet er zur einen Hälfte in den Gemeinden Gutach sowie Hausach und studiert zur anderen Hälfte an der evangelischen Hochschule in Freiburg.
Der Diakon in Ausbildung werde nach und nach die Aufgabenfelder in beiden Gemeinden kennenlernen, wichtig sei der gegenseitige Kontakt. „Das Handwerk der Gemeinde werden wir dir beibringen“, versprach Dominik Wille und bat die Gläubigen: „Bitte, seid nett zu ihm.“ Der Pfarrer verstehe sich zusammen mit Indrek Salumets als Begegnungsschaffer mit Gott und jeder Einzelne, der über seinen Glauben spreche, werde zur Kontaktperson Gottes.
Zehn Tage nach Himmelfahrt werde Pfingsten gefeiert, der Heilige Geist sei so etwas wie der Strom Gottes. „Begegnung schaffen mit Gott ist nicht zu ersetzen, Gottes Strom will fließen“, rief Wille den Gottesdienstbesuchern zu.
Dann segnete er Salumets, die Kirchenrats-Vorsitzenden Rosemarie Armbruster sowie Werner Kadel begrüßten ihn per Handschlag und von den Besuchern gab es reichlich Applaus. Am Ende richtete der Pfarrer ein großes Dankeschön ans Team des Freilichtmuseums, das den Gottesdienst ermöglich hatte.
Indrek Salumets, der Diakon in Ausbildung, ist 40 Jahre alt und stammt aus Estland. Mit Ehefrau Signe und den vier Kindern hofft er auf eine längere Zeit in Gutach, denn in Estland zog die Familie häufig um und verbrachte auch zehn Jahre in Finnland. In der Heimat hatte Salumets Geschichte und Theologie studiert und wurde in die estnische evangelisch-lutherische Kirche feierlich in das Amt als Diakon eingesetzt. Um auch in der badischen Landeskirche als Diakon arbeiten zu können, studiert er jetzt in Freiburg Religionspädagogik.