Baltes verlässt Petrusgemeinde
Wallstadt: Pfarrerin wechselt im September nach Heidelberg
Von Peter W. Ragge„Es schmerzt“, gibt sie zu, denn Wallstadt sei „eine Gemeinde wie im Bilderbuch“. Doch Anna Maria Baltes wird diese Gemeinde, die Petrusgemeinde Wallstadt, verlassen und ab 1. September eine neue Stelle als Pfarrerin einer Dienstgruppe, die drei Gemeinden in Heidelberg-Handschuhsheim und Neuenheim betreut, antreten.
„Es ist für meine Familie ein günstiger Zeitpunkt und für mich eine gute Chance“, begründet Baltes ihren Schritt. Da sie erst acht Jahre in Wallstadt ist, wäre nach den Regeln der evangelischen Kirche ein Wechsel erst in zwei Jahren angestanden. Nun aber werde ihre Tochter eingeschult, der Sohn komme ins Gymnasium. Daher passe dieser Umzug jetzt ebenso wie die Gelegenheit, in der Region zu bleiben – denn der Mann von Baltes arbeitet in Ludwigshafen und kann daher seine Stelle behalten. „Der Wechsel wäre ohnehin gekommen, nur eben etwas später“, so die 43-Jährige.
Der Abschied von der Petrusgemeinde, von vielen netten, engagierten Menschen wie auch dem großen Pfarramt mit dem riesigen Garten falle ihr natürlich sehr schwer. „Ich gehe schweren Herzens“, so die Pfarrerin, „ich habe die acht Jahre hier geliebt“, erklärt sie. Die offizielle Verabschiedung wird in einem Gottesdienst mit Dekan Ralph Hartmann am 9. Juli sein.
Baltes, 1980 in Würselen bei Aachen geboren, hat in Mannheim Psychologie studiert. Nach dem Diplom wechselte sie, inspiriert vom Engagement in der Evangelischen Studentengemeinde, zum Fach Theologie, das sie in Heidelberg, Berlin und Bochum studierte. In Wallstadt absolvierte sie bereits ihr zweijähriges Vikariat unter Pfarrer Peter Geißert. Nach dem zweijährigen Probedienst in Rheinfelden im Südschwarzwald kam sie zurück nach Wallstadt und trat die Nachfolge von Geißert an.
In der Zeit von Anna Maria Baltes wurden das Pfarrhaus und der Kindergarten in der Atzelbuckelstraße renoviert sowie der Glockenturm der Kirche saniert und eine neue Glocke angeschafft. Zudem schärfte die Pfarrerin das Profil der Petruskirche als Gotteshaus für Hochzeiten und Taufen, machte besondere Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Familien. Mit ihrer Vogelstängler Kollegin Heike Helfrich-Brucksch rief sie zudem das Trauercafe ins Leben. Zeitweise war sie auch in der Notfallseelsorge tätig.