Welche Gebäude auf der Kippe stehen
Die Kirchengemeinde An der Kleinen Wiese befasst sich bei einer Versammlung mit der Frage nach der Zukunft einiger KirchenVON GABRIELE RASENBERGER
Wiesental – Bei der Gemeindeversammlung der evangelischen Kirchengemeinde An der kleinen Wiese in der Hofener Kirche ging es am Sonntag um die Zukunft der Kirchengebäude. Bezirkskirchenrat Ronald Kaminsky zeigte, wie diese aussieht. Berücksichtigt wurde hierbei, welche Gebäude wohl für die nachfolgende Generation wichtig seien. Kaminsky machte dies anhand des Kooperationsraumes deutlich. Hierzu gehören Schönau, Todtnau, Zell und eben die Gemeinde An der Kleinen Wiese mit allen Ortsteilen. Klar sei, dass man sich aus finanziellen Gründen von einem Teil der Gebäude trennen müsse. Daher ging es in erster Linie um die Frage, welche Gebäude noch behalten werden. Dafür wurde der Bauwiederherstellungswert aller Gebäude errechnet. Durchschnittlich seien dies pro Gebäude ungefähr zwei Millionen Euro. Für den Kooperationsraum stehen sechs Millionen Euro zur Verfügung, somit können nur drei Gebäude erhalten bleiben.
Bei mehreren Gebäuden liegt die Baupflicht zum Großteil bei der öffentlichen Hand. Dazu gehören die Nikolauskirche in Gresgen, die Laurentiuskirche in Tegernau, sowie die Kirchen in Wies und Wieslet. Der weitere Plan sehe so aus, dass es Gebäude gibt, die die Landeskirche mitfinanziert und die erhalten bleiben sollen, erklärte Kaminsky. Dies betrifft das Gemeindehaus in Tegernau. Im Kooperationsraum kommen noch die Kirche und das Gemeindehaus in Schönau dazu. Das genaue Gegenteil – die Gebäude, bei denen die Landeskirche nicht mitfinanziert – sind die Kirchen in Endenburg und Neuenweg: Sie stehen auf der Kippe, ebenso wie die Kirche in Todtnau. Noch unentschieden ist, wie es mit der Kirche in Hofen und in Zell weitergeht. Dies wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.
Auch wenn der Staat die Kosten zum Großteil übernimmt, heißt dies nicht, dass die Gemeinden unbedingt Rücklagen erstellen können. Pfarrer Arno Knebel brachte das Beispiel der Kirche in Wieslet: 2016 wurde ein Antrag auf die Sanierung gestellt. Er habe nie wieder etwas zu diesem Antrag gehört. Allerdings sei vor ein paar Monaten unangekündigt eine Baufirma gekommen und habe wissen wollen, wo genau das Gerüst aufgestellt werden solle. „Wie lange Staat und Land verlässliche Partner sind, steht auf einem anderen Blatt“, so das Fazit von Knebel. Zudem würden von der öffentlichen Hand nur Außensanierungen übernommen. Alles andere müssten die Gemeinden übernehmen. Bis Mitte Juli haben die Gemeindemitglieder noch Zeit, sich zu äußern. Allerdings müsse beachtet werden: Wem ein anderes Gebäude zum Erhalt wichtig sei, der müsse eines, das eigentlich schon finanziert werden sollte, von der Liste streichen. Ein Alternativplan wurde vom Bezirkskirchenrat schon begonnen. Nach diesem würde die Kirche in Todtnau bestehen bleiben. Weiter wurde aber noch nicht überlegt.