„Das Beste ist die Freude in den Gesichtern“
Vorm Eingang des Gemeindesaals stapeln sich die Schuhe. Etwa 150 Kinder betreut die Stadtmission während ihrer Kinderferienwoche, 80 Helfer sind dafür im Einsatz.
LÖRRACH Ein vielfältiges Programm für Kinder von der ersten bis fünften Klasse hat die Stadtmission Lörrach auch in diesem Jahr organisiert. Etwa 150 Kinder werden von Mittwoch bis Samstag von 10 Uhr bis 15.30 Uhr auf dem Gelände an der Wiesentalstraße von 80 jugendlichen Helferinnen und Helfern betreut. Neben der Kinderbetreuung geht es auch um die Befähigung der Jugendlichen selbst.
Vor der Tür des Gemeindesaals stapeln sich die Schuhe, in die Regale sind bunte Jacken gestopft. Im Innern stehen fast 170 Kinder von der ersten bis fünften Klasse und tanzen und singen lauthals mit. Zwischen ihnen mehrere Dutzend Jugendliche des Helferteams, leicht an den T-Shirts in verschiedenen Blau-Tönen mit dem Aufdruck „Team“ zu erkennen. Auf der Bühne spielt die Band christliche Rocksongs, animiert den Saal zum Mitmachen und heizt die Stimmung an. „Kifewo, Kifewo“, rufen die Kinder und Jugendlichen begeistert, die Abkürzung fürs Wort „Kinderferienwoche“. Die Begrüßungszeremonie bei der Kinderferienwoche der Stadtmission ist fast ein kleiner Gottesdienst, mit biblischem Theaterstück und täglich wechselndem Lernvers, aber auch viel Bewegung und Spielen.
Im Anschluss erwartet die Kinder dann ein täglich wechselndes, abwechslungsreiches Programm. Nach dem gemeinsamen Mittagessen gibt es viele Workshops. Von Fußball über allerlei Bastelangebote bis hin zum Kinderzirkus reicht die Auswahl. Auch das Deutsche Rote Kreuz ist an diesem Tag zu Besuch und gibt einen Einblick in den Rettungswagen und der Zoll darf besucht werden. Danach wird noch einmal frei gespielt, ob beim Tischtennis, auf Hüpfburgen oder mit Unmengen an Holzbausteinen. Was die Kinderferienwoche der Stadtmission, neben den religiösen Aspekten, von zahlreichen anderen Angeboten unterscheidet, ist die starke Einbindung der Jugendlichen.
80 Helferinnen und Helfer von der sechsten Klasse bis 17 Jahre umfasst das Team. Sie kümmern sich um den reibungslosen Ablauf, sei es bei der Moderation, beim Auftritt der Band, bei der Kinderbetreuung in Kleingruppen oder den Workshops. Die Erwachsenen kümmerten sich vor allem um die Organisation im Hintergrund, so Christoph Pohl, Hauptleiter der Kinderferienwoche. Die Beteiligung der Jugendlichen ist ein mindestens so wichtiges Anliegen der Kinderferienwoche wie die Betreuung der Kinder selbst. Mit dabei sind auch der 14-jährige Finn Schäuble und die 15 Jahre alte Jedda Weippert. Beide waren früher selbst noch als Kinder dabei, jetzt unterstützen sie das Team: Finn an der Technik, Jedda als Moderatorin. „Ich mache gerne was mit Kindern“, begründet Jedda ihre Motivation. Die größte Herausforderung sei es dabei, den ganzen Tag über fit, und voll und ganz für die Kinder da zu sein, erklärt sie.
Seit ein paar Jahren bietet die Stadtmission auch Jugendleiterausbildungen an, erklärt Pohl. „Bei der Kinderferienwoche lernen die Jugendlichen bei einem konkreten Projekt, den Umgang mit Problemen vor Ort“, betont er. Die Jugendlichen seien die ersten Ansprechpartner für die Kinder. Die ersten Vorbereitungen für die Kinderferienwoche begannen bereits Ende Januar. Im März wurde ein Großteil des Helferteams dann im Umgang mit Kleingruppen, Kommunikationsstrategien und Strategien zur Gruppendynamik geschult. Auch ein Präventionssicherheitskonzept gegen Missbrauch ist fester Bestandteil der Arbeit.
Am Ende jeden Tages während der Kinderferienwoche reflektiere man zudem gemeinsam über alles, was gut gelaufen sei und was man am nächsten Tag besser machen könne. Für Jedda und Finn ist klar, dass sie auch im kommenden Jahr wieder mithelfen wollen. Finn: „Das Beste ist, wenn man die Freude in den Gesichtern der Kinder sieht.“
![]() |
![]() |