Badische Zeitung Emmendingen, Kaiserstuhl, 15.04.2023

 

Vielfältige Hilfe für Projekte in Peru

Der Perukreis Herbolzheim sucht neue Mitglieder. Insgesamt konnte er in 33 Jahren bereits 165.000 Euro für Hilfsprojekte aufbringen.

HERBOLZHEIM-WAGENSTADT Der Ökumenische Perukreis Herbolzheim hatte kürzlich zu seiner Jahreshauptversammlung für die letzten 18 Monate im evangelischen Gemeindehaus in Wagenstadt eingeladen. Der Arbeitskreis will die Unterstützung mehrerer Hilfsprojekte bestmöglich fortzusetzen, auch wenn diese – unter anderem durch die Pandemie – in den letzten Jahren erschwert war. Verstärken will man die Werbung neuer Mitglieder, nachdem die Zahl von 105 (Stand Ende 2020) auf 97 zurückgegangen ist.
Der Vorsitzende Andreas Marx gab der Versammlung einen ausführlichen Überblick zu den Jahren 2021 und 2022, insbesondere zu den Vorstandssitzungen mit einer Vielzahl von Tagesordnungspunkten, darunter unter anderem die Unterstützung des Weltladens und die Vorbereitung eines Benefizkonzertes. Leider seien – nicht zuletzt coronabedingt – mehrere Aktionen entfallen, die auch künftig wegen Personalmangel nicht mehr möglich sind.
Erreicht wurde, dass durch die neue Arbeitsgruppe St. Lucia die Unterstützung dieser Kindertagesstätte in Peru gesichert ist. Das Projekt Gesichtermacher komme inzwischen ohne finanzielle Unterstützung aus. Unterstützung brauche weiterhin das Projekt Pide, nachdem der Pide-Kaffee (Herbolzheimer Agenda-Kaffee) in der Region zunehmend an Bedeutung verliert. In Planung sei eine Multivisionsschau unter dem Motto „Weltreise zu Faire-Trade-Produzenten, Naturwundern und Heiligtümern“ am 22. Oktober im Bürgerhaus Tutschfelden.
Über den Stand der Arbeit in der Kindertagesstätte St. Lucia im peruanischen Arequipa berichtete Projektkoordinatorin Doris Walther. Rahel Marx unterrichtete die Anwesenden über die vielfältigen Aktivitäten des Arbeitskreises für dieses Projekt.
Zum Stand des Projekts Pide-Kaffee, einem großen Anbau-, Qualitäts- und Vermarktungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Bundesentwicklungsministerium und von diesem mitfinanziert in insgesamt 14 Dörfern im peruanischen Distrikt Huarmaca, berichtete Janine Pommeranz in Vertretung von Annette Gäßler.
Beschlossen wurde von den anwesenden Mitgliedern nach einem Zusatzantrag von Pfarrer Oliver Wehrstein, das Projekt St. Lucia 2023 mit monatlich 350 statt wie bisher 300 Euro zu unterstützen. Sollte es in der Finanzierung „klemmen“, werde er, Wehrstein, persönlich den fehlenden Betrag beisteuern. Das Projekt Pide wird 2023 einmalig im April mit 2000 Euro unterstützt. Beauftragt wurde der Vorstand, den Paragrafen 9 aus der Satzung zu streichen, der einen Beirat aus Mitgliedern der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden beinhaltet. Ferner wurde beschlossen, den Paragrafen 11 dahin zu verändern, dass bei einer Vereinsauflösung das Vermögen an ein oder mehrere Projekte übertragen wird, deren Wahl durch die Mitglieder mit einfacher Mehrheit beschlossen wird.
Wahlen: Vorsitzender Andreas Marx, Beisitzer Marianne Mielke, Rahel Marx und Oliver Wehrstein.