Pforzheimer Zeitung, 05.04.2023

 

Die Zukunft des Gotteshauses ist unklar

Nach Schließung der evangelischen Kirche in Bauschlott. Viele Fragen, aber niemand hat Antworten.

Mireya Lemke Neulingen-Bauschlott

Die evangelische Kirche in Bauschlott ist seit Februar geschlossen. Der Grund: starke Rissbildungen in den gemauerten Segmentbögen über der Empore. Es bestehe die Gefahr, dass Stücke des beschädigten Mauerwerks herunterfallen könnten, heißt es auf der Internetseite der evangelischen Kirche Bauschlott. Ein Statiker habe der Kirchengemeinde empfohlen, die Türen des Gotteshauses geschlossen zu halten. Aus Sicherheitsgründen. Doch wie geht es weiter? Auf diese Frage scheint keiner der Verantwortlichen so richtig eine Antwort zu haben. Während die Kirche geschlossen ist, finden die Gottesdienste im Saal des gegenüberliegenden Gemeindehauses statt.

Der Dekan des Evangelischen Kirchenbezirks Badischer Enzkreis, Christoph Glimpel, verweist auf den Oberkirchenrat in Karlsruhe. Dieser wiederum leitet zurück an das Dekanat. Daraufhin heißt es von dem Referenten für Öffentlichkeitsarbeit des Evangelischen Dekanats Badischer Enzkreis, Claudius Schillinger, lediglich: „Zurzeit finden intensive Gespräche mit dem Kirchengemeinderat, dem Bezirkskirchenrat und dem Evangelischen Oberkirchenrat statt.“ Es gibt also keine Antworten darauf, in welchem Zustand sich die Kirche aktuell befindet, aus welchen Gründen die Risse entstanden sind, wann die Kirche wieder öffnet, welche Untersuchungen nun eingeleitet werden müssen, wer für die Kosten aufkommt und wer die nötigen Sanierungsarbeiten finanziell stemmen würde. Auf Nachfrage bei der evangelischen Kirchengemeinde Bauschlott stellt sich heraus, dass keiner der Verantwortlichen öffentlich über die nächsten Schritte sprechen möchte.

Klar ist: Die Gemeinde Neulingen müsste sich an den Kosten für die Untersuchungen sowie für die Sanierungsarbeiten nicht beteiligen. Bürgermeister Michael Schmidt hat jedoch deutlich gemacht, dass sich der Gemeinderat mit dem Thema befassen würde, sollte die Kirche auf die Kommune zukommen. Selbstverständlich sei dieses Angebot nicht, da die Kirche über eigene Gelder verfüge, sagt Schmidt.