„Licht am Ende des Tunnels“
Werner BreitensteinBNN-Umfrage: Welche Bedeutung hat das Osterfest für die Menschen in der Region?
Walzbachtal/Stutensee. Ostern rückt immer näher, schon längst ziert österlicher Schmuck Straßen, Häuser und Geschäfte. Doch was erwarten die Menschen von den bevorstehenden Feiertagen? Welchen Stellenwert hat das Osterfest heute noch in der Region? Wir befragten fünf Personen.
„Ostern bedeutet für mich Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod“, sagt Magdalena Mackert. Die Auferstehung symbolisiere den Anfang von etwas Neuem. Die Wössingerin, beruflich in der Auftragsvorbereitung eines großen Kosmetikunternehmens beschäftigt, wurde geprägt durch eine streng katholische Erziehung. Der Glaube hatte immer einen großen Stellenwert in ihrem Leben – und Ostern hält sie nach Weihnachten für das zweitwichtigste Fest.
Gerhard Schmutz, Rentner aus Blankenloch, verbindet mit Ostern vor allem das Lied „Ich bin die Auferstehung und das Leben“, das er seit seiner Jugendzeit in verschiedenen Kantoreien immer wieder gerne gesungen hat. Auch heute mit fast 87 Jahren ist er noch im Kirchenchor aktiv. Aufgewachsen in einem christlichen Elternhaus, begegnete er dem Glauben zunächst kritisch. Seine Vorfahren standen der Täuferbewegung beziehungsweise dem Pietismus nahe, was er teilweise für weltfremd hielt. Er kam jedoch zu dem Schluss: „Der Grundgedanke der Auferstehung, dass der Tod überwunden wurde, ist sehr gut für unsere kulturelle Entwicklung.“
Auf die Gemeinschaft und ein Fest mit der Familie freut sich Alina Freiberger aus Weingarten. „Es ist schön, wieder alle zu sehen“, sagt die 14-Jährige. Sie findet es gut, dass man die Auferstehung von Jesus feiert und nicht vernachlässigt. Die Geschenke selbst seien nicht so wichtig, nur die Suche mache ihr immer noch großen Spaß. Die Verstecke würden jedes Jahr schwieriger, aber es gehe dabei immer lustig zu.
Einen sehr hohen Stellenwert hat das Osterfest für Valentin Ruppert. Der Jöhlinger war bis vor kurzem Poststellenleiter in der Deutschen Rentenversicherung und ist inzwischen im Ruhestand. Mit Sorge sieht er, wie bei manch anderem kirchlichen Feiertag die ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten ist. Nicht so bei Ostern, dem Fest der Auferstehung. „Der Tod ist nicht das Ende, sondern ein neuer Anfang“, fasst er seine Gedanken zusammen.
Mit gemischten Gefühlen sieht Josephine Gutekunst die kommende Zeit. Für die Blankenlocher Ingenieurin ist Ostern zwar neben Weihnachten und Pfingsten eines der drei wichtigsten christlichen Feste, es verbreite aber nicht wie Weihnachten die reine Freude, sondern rege eher zum Nachdenken an. Durch die vorangehende Passionszeit wird man auch an das Leiden erinnert. Es überwiege aber die Hoffnung, dass alles gut wird: „Man sieht das Licht am Ende des Tunnels.“