Der Kirchengarten blüht auf
Rund um die Markuskirche wächst kleines Paradies Projekt soll vor allem Menschen zusammenbringen Initiative ist offen für weitere InteressierteVON SUSANNE GEHRMANN-RÖHM SINGEN.REDAKTION@SUEDKURIER.DE
Singen – An der Singener Markuskirche ist in den vergangenen Jahren ein beachtenswertes Projekt entstanden. Erste Aktivitäten der Initiatoren rund um Stefanie Hasenbrink gab es schon im Winter 2019/20. Nun wurde im Gemeinschaftsgarten, dem sogenannten Paradieschen, ein Frühlingsfest veranstaltet, und die Engagierten konnten auch neue Mitmacher gewinnen. An der Ecke der Austraße und der Rielasinger Straße liegt das kleine Paradies mit seinen Beeten, und auch gemütliche Sitzecken sind vorhanden. Die Haupt-Aktiven neben Stefanie Hasenbrink sind Hilde Brinkmann, Birgit Wolf, Carmen Greszki, Uwe Bastian, Renata Lipa und Veli Köse. Für das Fest hatten sie auch einen Fermentierworkshop vorbereitet und ein Insektenhotel konnten sie weiter bestücken.
Das Paradieschen mitten in der Stadt wird durch den gärtnerischen Einsatz immer mehr zur Oase auch für Insekten und andere Tiere. Parallel zur Buchenhecke entlang der Rielasinger Straße werden nun noch andere Gehölze wie Weißdorn, Felsenbirne oder Kornelkirsche gepflanzt, damit immer Nahrung für allerlei Insekten da ist. „Wir haben hierfür auch Gelder aus dem städtischen Programm Grün-Impuls bekommen“, sagt Stefanie Hasenbrink. Die Aktiven arbeiten in der Regel donnerstags oder samstags im Garten, um diese Oase zu erhalten.
Stefanie Hasenbrink ist von Beruf Pfarrerin und hat eine Fortbildung als sogenannte Pionierin in frischen Ausdrucksformen bei der evangelischen Kirche gemacht. Hier gehe es darum, dass Gemeinde auch draußen gelebt werden könne, erklärt sie – und um die Gemeinschaft. Denn die Idee des Projektes ist, dass sich auf dem Gelände des Paradieschens die Nachbarschaft treffen kann – und Familien können ein kleines eigenes Beet bekommen.
Die 16-jährige Thanu Jaykumar hat gemeinsam mit ihrer Familie zum Beispiel ein solches Familienbeet in der Größe von etwa einem mal zwei Metern. „Letztes Jahr haben wir Gurken, Tomaten, Zucchini, Chili und Erdbeeren dort geerntet“, erzählt sie stolz. Beim Frühlingsfest kamen weitere neue Interessenten für ein solches Beet, das nach den „goldenen Regeln“ des Paradieschens ökologisch nachhaltig bewirtschaftet wird.
Interessenten können sich an Stefanie Hasenbrink wenden unter der Telefonnummer 01525 3471280 oder per E-Mail an Stef_Hasenbrink@web.de
Berühmte Glasfenster
Unmengen von kulturhungrigen Touristen stehen jeden Tag Schlange, um die berühmte und stattliche Markuskirche in Venedig zu besichtigen. Die Markuskirche in Singen ist bei Weitem nicht so berühmt und auch nicht so alt wie das Gebäude in Venedig – eröffnet wurde es 1094 -, voller Geschichte steckt das evangelische Gotteshaus, das seit einigen Jahren ohne Kirchengemeinde existiert, dennoch. Ein Sakralraum, dem nichts von Jahrhunderte alter Baugeschichte anhaftet, vermittelt ein lichtes und modernes Raumgefühl. Die farbigen Glasfenster von Curth Georg Becker tauchen den Kirchenraum in sanftes Licht und offenbaren bei genauer Betrachtung christliche Symbole. Auf der Empore wartet eine Heintzorgel darauf, bespielt zu werden. Der Garten der Kirche soll jetzt wieder aufblühen – und zwar als Gemeinschaftsprojekt. (sk)
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