Südkurier Waldshut, 28.03.2023

 

Dank und Wertschätzung für Dekanin

Landesbischöfin entpflichtet Christiane Vogel Landrat überreicht silberne Medaille des Kreises Abschiedsgottesdienst in der Versöhnungskirche VON URSULA FREUDIG

Waldshut-Tiengen – Es waren Feierlichkeiten, die viel Herzlichkeit ausstrahlten, in denen auf persönliche, teils auch humorvolle Weise, Dank, Zuneigung und Wertschätzung für die Scheidende zum Ausdruck kamen: Christiane Vogel (65) ist am Sonntagnachmittag in einem festlichen Gottesdienst in der Versöhnungskirche Waldshut von der evangelischen Landesbischöfin Heike Springhart von ihren Aufgaben als Dekanin entpflichtet und in den Ruhestand verabschiedet worden.

„Sie hat die Menschen miteinander und mit der Botschaft des Herrn in Verbindung gebracht“, würdigte die Landesbischöfin Christiane Vogels Verdienste und segnete sie. 18 Jahre war Vogel Dekanin im evangelischen Kirchenbezirk Hochrhein und gleichzeitig zu 50 Prozent Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Waldshut. Ihre Ordination hatte sie vor 38 Jahren. Die Versöhnungskirche war bei den Verabschiedungsfeierlichkeiten vollständig besetzt. Unter den Besuchern waren viele kirchliche und auch einige politische Amtsträger.

In ihrer letzten Predigt als Dekanin sprach Christiane Vogel über den Psalm 23, in dem es über den Herrn heißt: „Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.“ Vogel hob hervor, dass diese Aussage auch für ihren zurückgelegten Weg gelte, sie geführt worden wäre, auch wenn es nicht nur glückliche, sondern auch traurige Streckenabschnitte gegeben hätte.

Die Kantorei Hochrhein gestaltete den Gottesdienst mit freudvoll-festlichen Liedern mit. Dies geschah unter der Leitung von Kantor Matthias Flierl und von Trude Klein, die in der Dienstzeit Christiane Vogels viele Jahre Kantorin war. Dass die scheidende Dekanin der Ökumene zugewandt war, zeigte sich im Gottesdienst auch darin, dass die Fürbitten von hiesigen Amtsträgern verschiedener Kirchengemeinden gesprochen wurden.

Der festliche Gottesdienst zu Vogels Abschied ging nahtlos über in einen Grußwortteil. Landrat Martin Kistler, Oberbürgermeister Philipp Frank, Kirchenrätin Sabine Kast-Streib, Dekanin Christine Straberg (Brugg/Schweiz), der katholische Pfarrer Ulrich Sickinger, Dekan-Stellvertreter Markus Wagenbach, Schuldekanin Martina Dinner, Prädikantin Eva Maria Frommeyer und Pfarrer Wieland Bopp-Hartwig traten ans Mikrofon.

In herzlichen und persönlichen Worten würdigten sie das Wirken und die Persönlichkeit Christiane Vogels, ihre Nähe zu den Menschen, ihren Humor, dies verbunden mit den besten Wünschen für den neuen Lebensabschnitt. Obwohl Christiane Vogel keine Geschenke gewollt hatte, gab es dennoch viele, einschließlich einer Ehrung: Landrat Martin Kistler überreichte ihr die silberne Medaille des Landkreises Waldshut.

Den Grußwortteil begleitete die Pfarrer-Band mit Pfarrer Martin Rathgeber als Sänger. „Danke Frau Vogel“ sangen zum Abschluss alle gemeinsam. Mit Applaus im Stehen für Christiane Vogel endete der offizielle Teil, was diese so kommentierte: „Ich bin sprachlos und das bin ich selten.“ Bei Häppchen und Getränken blieben danach noch alle lange bei angeregten Gesprächen zusammen.

Zur Person

Christiane Vogel (65) ist in Berlin geboren und in Heidelberg und Leimen aufgewachsen. Die studierte evangelische Theologin war unter anderem als Vikarin in Weil und Triberg tätig, bevor sie Pfarrerin in Inzlingen und Krankenhauspfarrerin in Lörrach wurde. 2005 zog sie nach Waldshut, um ihre Stelle als Dekanin im evangelischen Kirchenbezirk Hochrhein und eine 50-Prozent-Stelle als Pfarrerin in der evangelischen Kirchengemeinde Waldshut anzutreten. Vogel bleibt im Ruhestand ihrem bisherigen Wohnort Waldshut treu.