Pforzheimer Zeitung, 20.03.2023

 

Von einem Gotteshaus zum nächsten

Silke Fux | Pforzheim

Lob für das vielfältige Programm und das Gemeinschaftserlebnis.

„Es war ein tolles Gemeinschaftserlebnis und ein schönes Zeichen nach außen“, zieht Hans-Martin Renno, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Gemeinden (ACG), die die „Lange Nacht der Kirchen“ auf die Beine stellte, positive Bilanz. Als ein Zeichen der Gemeinschaft und des Miteinanders wertete der Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche auch, dass die Kirchenräume von unterschiedlichen christlichen Gemeinden genutzt wurden. So trat der Chor des Kirchenbezirkes der Neuapostolischen Kirche Pforzheim beispielsweise mit einem gut besuchten Konzert in Sankt Franziskus auf. „Die Resonanz auf die ‚Lange Nacht der Kirchen‘ war sehr gut“, sagt ACG-Mitglied Tobias Gfell.

Schon zur Eröffnung am Samstagabend kamen mehr als 300 Menschen in die Herz-Jesu-Kirche und lauschten dem Gospelchor der Weststadtgemeinden unter der Leitung von Bertold Engel und der Mundartpredigt von Theodor Leonhard, die wie die besondere Pforzheimer Kirchennacht unter dem Motto stand: „Suchet das Wohl der Stadt“. „Es war ein Gefühl wie bei einem Kirchen- oder Katholikentag“, betont die ACG-Geschäftsführerin Jutta Wiedmann und verweist auf viele Menschen, die in Pforzheim mit Programmflyern und Aufklebern „Lange Nacht der Kirchen“ unterwegs waren, sich anlächelten und bereits auf dem Weg zu Veranstaltungen miteinander ins Gespräch kamen.

Orte der Begegnung

Denn am Samstag war von 18 bis 23 Uhr in Pforzheims Innenstadt bei der siebten „Langen Nacht der Kirchen“ Kirchenhopping angesagt. Die christlichen Gotteshäuser wurden zu Klangkörpern für Musik, Orte von Begegnung, Diskussion und Austausch. Kirchen als Raum für Stille, Meditation und Gebet, als Ort für Kreativität und zur Stärkung.

Die ACG in Pforzheim, darunter Evangelische, Katholische und Evangelisch-methodistische Kirche hatte ein ansprechendes Programm vorbereitet, das auch von vielen evangelischen Freikirchen gestaltet wurde.

Der Innenraum der evangelischen Schloßkirche verwandelte sich beispielsweise zu einem Klang-, Farb- und Lichterlebnis „Light und Sound“ , gespickt mit Lasern und vielem mehr. Nur noch Stehplätze gab es bei „Gott und Poesie“, dem Auftritt des Gospelchores von Liebfrauen unter der Leitung von Klaus Rastetter, der beim beschwingten Mitmach-Konzert stehende Ovationen erntete.

Verschiedene Aktionen für Jugendliche, darunter auch Kicker und Spiele, waren auf dem Rathausplatz bei Mylight, der Jugendkirche Pforzheim, angesagt, die ebenso eine „Silent Disco“ mit Kopfhörern anbot. Elemente der Blackbox, ein Escape Room, Töpfern an der Scheibe und das Kreieren einer „Lange Nacht der Kirchen“-Tasche wartete bei der Freikirche Dreiraum auf die Besucher. Choräle zum Mitsingen und Posaunenchorklänge gab es in der Stadtkirche und Lobpreis mit der Band Historymaker bei der Freien Evangelischen Gemeinde.

Kirche wurde zudem mit allen Sinnen erleb- und erfahrbar, so auch mit Kenosis, dem Duft für die Fasten- und Osterzeit, der Myrrhe, aber auch Zitrone und Magnolie enthält. „So verbindet der Duft die Bitterkeit des Kreuztodes mit der Frische des Ostermorgens“, so Gfell, der dazu Texte der Weltliteratur, gekoppelt mit dem Orgelspiel von Mathias Kohlmann, präsentierte. Und zu späterer Stunde dann gemeinsam mit Veronika Alamási filmmusikalische und andere Häppchen für zwei Celli lieferte.

Jutta Wiedmann,
Geschäftsführerin
der Arbeitsgemeinschaft Christlicher
Gemeinden (ACG).


„Es war ein Gefühl wie
bei einem Kirchen-
oder Katholikentag.“