„Erste Spuren sind gelegt“
Anja Bremer ist nun offiziell als Pfarrerin der Kirchengemeinde Riegel-Endingen im Amt. 15 Monate lang war sie Pfarrerin im Probedienst. Zur Einführung am Sonntag gab es viel Lob und Anerkennung für ihre Arbeit und herzliche Art.
ENDINGEN/RIEGEL Jetzt ist sie offiziell da: mit ihrer ganzen Präsenz, ihrer Empathie und ihrem Elan für ihre Arbeit. Am Sonntagnachmittag wurde Anja Bremer als Pfarrerin für die evangelische Kirchengemeinde Riegel-Endingen mit Wyhl und Forchheim in der Peterskirche von Dekan Rüdiger Scholz feierlich in ihr neues Amt eingeführt. Mit dabei waren viele Gäste, die die „neue“ Pfarrerin herzlich und mit viel Wärme begrüßten.
15 Monate Probezeit hat Anja Bremer in den Gemeinden absolviert und in dieser Zeit haben sowohl sie als auch die Gemeinden gespürt, dass der gemeinsame Weg weitergehen könnte. Dekan Rüdiger Schulz verlas zu Beginn die Ernennungsurkunde, skizzierte den Lebensweg Anja Bremers und stellte seiner Ansprache den Aufbruch Abrahams ins gelobte Land voran. In einem Dorf in Niedersachsen geboren, sei Anja Bremer aufgebrochen. Klugheit, Kreativität, Durchsetzungsvermögen und Leidenschaft seien Gaben, die Anja Bremer mitbringe und die sie auf ihrem Weg begleitet hätten, auf dem sie auch steinige Straßen und steile Kurven zu bewältigen gehabt habe. Mit 20 Jahren habe Anja Bremer ihr Theologiestudium aufgenommen, ein Studium der Religionspädagogik angeschlossen, sei dann 20 Jahre als Diakonin im Markgräflerland tätig gewesen und habe sich dort auch als Klinikseelsorgerin ausbilden lassen. Als Diakonin habe sie in Heidelberg ihr theologisches Masterstudium absolviert und mit Bestnoten abgeschlossen. Dann sei sie wieder aufgebrochen und nach einer Probezeit von 15 Monaten hier schon zum Segen für viele Menschen geworden, auch abseits der Blicke der Öffentlichkeit. Ihre Kreativität und Einfühlsamkeit eröffne Anja Bremer neue Wege in der Pastoralarbeit, betonte der Dekan: „Sie sind eine Gesegnete, die für andere zum Segen wird. Die Einführungsfragen samt Segnung Anja Bremers nahm er gemeinsam mit den Pfarrerinnen Sonja Leppert und Barbara Müller-Gärtner vor.
„Erste Spuren sind gelegt, bisher alles wie erwartet“, erklärte Anja Bremer gerade heraus, als sie sich an die Gemeinde wandte und skizzierte, dass „Gott mehr als ein Feuerlöscher sei, wenn es brennt“ und sie sich darauf freue, „Unerwartetes zu bewegen“.
Für die Seelsorgeeinheit Nördlicher Kaiserstuhl hieß Gemeindereferent Martin Hipp Anja Bremer in der großen Gemeinde willkommen und wünschte ihr für ihre neue Arbeit viel Freude, Kraft und Schwung.
Riegels Bürgermeister Daniel Kietz erzählte der Gemeinde die Geschichte von der Maus Frederik, die schon immer etwas anders gewesen sei als alle anderen. Anstatt Vorräte für den Winter anzulegen, habe er Sonnenstrahlen, Wärme und schöne Erlebnisse für die lange Dunkelheit gesammelt und die anderen Mäuse damit gerettet, als die lange Dunkelheit kein Ende nehmen wollte. Auch die heutige Zeit sei schwer und etwas grau geworden, so Kietz. Er freue sich über die gut funktionierenden Kirchengemeinden; es sei eine Zeit, in der die Menschen viel Buntes gebrauchen könnten. „Und mit scheint, dass die evangelische Kirchengemeinde mit dir eine Frederike gefunden hat“, erklärte Bürgermeister Kietz – eine Einschätzung, die die Kirchenbesucher mit Applaus quittierten. Anja Bremer habe das Potential, den Menschen Wärme ins Herz zu bringen und das Leben bunter zu machen.
Auch Endingens Bürgermeister Tobias Metz freute sich, dass Anja Bremer als Pfarrerin nun offiziell hier ihre Arbeit aufnehmen wird. „Nach 15 Monaten können wir schon feststellen, dass es ein Geschenk ist, dass Du zu uns nach Riegel und Endingen gekommen bist“, wandte er sich an Anja Bremer. Angesichts einer steigenden Zahl von Kirchenaustritten, oft ohne greifbare Gründe, sei die Bereitschaft, sich auf Menschen einzulassen, seelsorgerisch tätig zu sein, nicht hoch genug anzuerkennen. Metz: „Danke für Deine Bereitschaft, hier zu arbeiten.“
Judith Winkelmann, ehemals Pfarrerin in Endingen und Riegel, wünschte Anja Bremer nicht nur viel Freude bei ihrer Arbeit, sondern auch den Mut, nötige Pausen und Auszeiten zu nehmen. In sehr persönlichen Worten wandte sich Anja Bremer zum Schluss an die Gemeinde. „Ich bin dankbar, dass ich eine Gemeinde gefunden habe, in der ich so sein darf, wie ich bin und in der ich leuchten darf“, betonte sie in Anlehnung an einen Satz von Nelson Mandela.
Ina Bierer, die Vorsitzende des Kirchengemeinderats, hieß Anja Bremer ebenfalls willkommen, dankte für die Gastfreundschaft in der Peterskirche und lud zum Feiern ins Gemeindezentrum ein.
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