Rhein-Neckar-Zeitung - Sinsheimer Nachrichten - Bad Rappenauer Bote/Eppinger Nachrichten, 25.01.2023

 

Ab 2025 wird es nur noch vier Pfarrer geben

Strukturreformprozess bringt erhebliche Einschränkungen für die evangelische Kirchengemeinde – Austritte bereiten Sorgen

Epfenbach/Kraichgau. (oh) „Es waren in der Pandemie schwere Entscheidungen zu treffen. Wie lassen wir es ablaufen, was können wir machen? Besonders knifflig war es an Heiligabend 2020, als wir ganz absagen und ein Jahr später mit Anmeldungen arbeiten mussten“, blickte Joachim Ackermann in seinem Bericht aus dem Kirchengemeinderat während der Versammlung der evangelischen Kirchengemeinde auf drei schwierige Corona-Jahre zurück. Die Versammlung konnte nach drei Jahren wieder stattfinden. Zuvor hatte der Vorsitzende Rainer Ohlheiser die Gäste begrüßt. Auch die geplante Strukturreform der Landeskirche war ein Thema.

Beim Kindergarten gebe es immer wieder Probleme zu bewältigen, wobei insbesondere die Personalsituation Kopfzerbrechen bereite, berichtete Ackermann weiter. Eine Erweiterung werde wegen des Neubaugebiets unumgänglich. Hierbei ist vorgesehen, das Dach aufzustocken, um Platz für zwei Gruppen zu schaffen. Nach zwei Jahren konnte das Gemeindefest, in Epfenbach „Bazar“ genannt, auch wieder stattfinden – und das mit großem Erfolg. Mit Silke Ernst hat eine Kirchengemeinderätin aufgrund ihres Umzugs das Gremium verlassen, sodass ein Platz zur Verfügung stehe.

Dann gingen Ackermann und im Anschluss Pfarrerin Ulrike Walter ausführlich auf den Strukturreformprozess der Landeskirche ein. Es werde schwieriger, das Gemeindeleben zu organisieren, da ab dem Jahr 2025 die Zuordnung der Pfarrer zu bestimmten Gemeinden wegfalle. Es werde dann vielmehr Dienstgruppen geben, die für mehrere Kirchengemeinden zuständig sind. Die Nordregion des Kirchenbezirks Kraichgau mit ihren 13 Orten werde erhalten bleiben, doch es gebe künftig nur noch vier Pfarrer anstatt wie bisher sechs.

Positiv sei, dass die Kirchen in Epfenbach und Spechbach im Eigentum der Pflege Schönau stehen und somit zunächst erhalten blieben. Das gelte auch für das Pfarrhaus in Epfenbach. Das Carl-Ullmann-Haus müsse nicht verkauft werden, da sich in dem Gebäude der Kindergarten befindet. Doch in ein paar Jahren werde es bei Reparaturen keine Zuschüsse mehr geben.

Die Überlegungen, Epfenbach und Spechbach als gewachsene Kirchengemeinden unterschiedlichen Pfarrpersonen zuzuordnen, wurde als nicht praktikabel angesehen. Die hohe Anzahl der Kirchenaustritte bereitet der Pfarrerin ebenfalls Sorgen. Seitens der Besucherinnen und Besucher klang an, mehrere Unternehmungen zusammen mit der katholischen Kirchengemeinde zu planen.

Am Ende gab Pfarrerin Walter noch Termine bekannt: So findet am 3. März der Weltgebetstag der Frauen und am 5. März das Heringsessen statt. Das Konfirmandengespräch wird am 19. März und die Konfirmation am 30. April abgehalten. Eine Mitgliederversammlung des ökumenischen Krankenpflegeverbandes wird es am 31. März geben. Zwischen dem 18. und 21. Mai ist die Fahrt zur Partnergemeinde nach Hangelsberg vorgesehen, und am 18. Juni findet auf dem Andachtsplatz in Richtung Helmstadt ein ökumenischer Gottesdienst statt. Jubelkonfirmationen am 26. März in Spechbach und am 2. Juli in Epfenbach sowie der Bazar am 22. Oktober runden den Veranstaltungskalender ab.