Christen rücken näher zusammen
Hirschberg: Beim ökumenischen Neujahrsempfang im Hilfeleistungszentrum stellen die zwei Gemeinden ihre Projekte vor
Der Andrang war groß beim ökumenischen Neujahrsempfang der evangelischen Kirchengemeinde Leutershausen und der katholischen Pfarrgemeinde St. Johannes im Hirschberger Hilfeleistungszentrum. Die katholische Gemeindereferentin Gabi Mihlan-Penk, die seit vielen Jahren im Ökumene-Ausschuss mitarbeitet, stellte zunächst ihre Mitstreiter vor. Die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine, viele Kirchenaustritte – all das könne „Ungewissheit verursachen und immer wieder auch Angst machen“, so die Gemeindereferentin. „Die Gottesdienste in beiden Kirchen und die ökumenische Oase im Bibelgarten haben mich sehr getragen und ermutigt“, ergänzte sie und wünschte allen viel Zuversicht für 2023.
Beide Gemeinden verzeichnen einen Rückgang an Gottesdienstbesuchern. Während Corona, so Pfarrerin Tanja Schmidt, sei man nach draußen gegangen, habe mit der Kirchengemeinde Großsachsen unter Bäumen gefeiert, die Oase im Bibelgarten sei entstanden. Die Pandemie „brachte uns dazu, den herrlichen Bibelgarten mit Leben zu füllen“.
Der „dramatischste und schmerzhafteste Entschluss“ des Kirchenrats sei es gewesen, das geplante Gemeindehaus nicht zu bauen. Es sei eine logische Konsequenz aus den Umständen. Die Baukosten sind von 1,5 Millionen auf zwei Millionen Euro gestiegen – 500 000 Euro hätte die Gemeinde selbst stemmen müssen. „Das kann sie nicht“, so Schmidt. Auch im Hinblick auf dramatische Einbrüche bei den Mitgliederzahlen, zurückgehende Geburten und Taufen sei die Entscheidung nachvollziehbar. Personal und Kosten werden gekürzt. Das gehe den Katholiken genauso. Auch wolle die Landeskirche nur noch für ein einziges Gemeindehaus die Betriebskosten bezahlen – für das bestehende in Großsachsen. Das Schöne sei jedoch, dass die katholische Kirchengemeinde die evangelischen Christen eingeladen habe. Die Gespräche über eine gemeinsame Nutzung des Gemeindehauses haben begonnen.
Kirchensanierung läuft
Markus Bender, katholischer Schuldekan, war Kopf des Fundraising-Teams, das zur Renovierung der Wallfahrtskirche gebildet wurde. Er begann mit einer guten Nachricht: „Unser sehr hochgestecktes Ziel haben wir erreicht.“ 80 000 Euro konnten an Spenden für die Renovierung gesammelt werden. Sogar die Berater der Erzdiözese seien „sehr erstaunt“ gewesen. Noch steht das Gerüst am Kirchturm weithin sichtbar. 990 000 Euro kostet die Sanierung, davon übernimmt die Gemeinde 64 000 Euro.
Die Sanierung des Gemeindehauses, das man gemeinsam mit dem Kindergarten nutze, habe im September begonnen. Für drei Millionen wird alles modernisiert. Den überwiegenden Anteil übernehme die Gemeinde. Die Arbeiten sollen Ende 2023 beendet sein. awa