Südkurier Pfullendorf Messkirch, 10.01.2023

 

„Wald soll ein guter Ort für alle sein“

Neujahrsempfang der Kirchen und der Gemeinde Baugebiete und digitale Infrastruktur im Blick

VON SANDRA HÄUSLER PFULLENDORF.REDAKTION@SUEDKURIER.DE

Wald – „Wald soll ein guter Ort für alle zum Leben, Lernen und Arbeiten sein“, unterstrich Bürgermeister Joachim Grüner beim gemeinsamen Neujahrs emfang der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden und der Gemeinde Wald am Sonntag im Feuerwehrhaus. Nach zweijähriger coronabedingter Pause war dies der erste Neujahrsempfang seiner Amtszeit für Joachim Grüner, der im Juli 2020 das Amt als Gemeindeoberhaupt angetreten hatte. Zu diesem Anlass trug er erstmals die frischpolierte Amtskette um seinen Hals. Es sei eine gute Tradition, gemeinsam das neue Jahr zu begrüßen, so Grüner. Deshalb weitete der Verwaltungschef seinen Rückblick auf zurückliegende „drei herausfordernde und turbulente Jahre, die uns allen viel abverlangt haben“ aus. Trotzdem ermutige der neue Jahresanfang dazu, voller Hoffnung und Zuversicht ins neue Jahr zu blicken.

Seit 1. Januar 2023 gehören die evangelischen Christen aus Wald zur Evangelischen Kirchengemeinde Pfullendorf und damit zur evangelischen Landeskirche in Baden, stellte sich der evangelische Pfarrer Sebastian Degen den Gästen im gut gefüllten Feuerwehrhaus vor. Der 36-Jährige ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit knapp zwei Jahren ist er Pfarrer in Pfullendorf und seit „187 Stunden“ nun auch evangelischer Pfarrer von Wald. Degen ging auf die biblische Jahreslosung ein: „Du bist ein Gott, der mich sieht“, ein starker und tröstender Satz, der dafür stehe, dass es einen Gott gebe, der mitbekommt, wie es den Menschen geht und ein mitfühlendes Herz mit ihnen hat. Er wünschte ein gesegnetes Jahr und dass die evangelischen Christen in Wald mit den evangelischen Christen in Pfullendorf zu einer Kirchengemeinde zusammenwachsen.

Ingrid Restle sprach im Namen des Gemeindeteams der Katholischen Pfarrgemeinde Wald. In der Kirchengemeinde habe sich seit dem letzten Neujahrsempfang 2020 einiges getan, Pfarrer Thomas Stricker sei als Kooperator ins Pfarrhaus eingezogen und die Seelsorgeeinheit Wald wird durch den Leitenden Pfarrer der Seelsorgeeinheit Meßkirch-Sauldorf mitbetreut. Die Pfarrgemeinde Wald verzeichnete 2022 17 Taufen, zehn Bestattungen, drei Trauungen und leider auch dreizehn Kirchenaustritte. Grünes Licht gab es für die Renovation der Kirchen in Sentenhart und Walbertsweiler sowie der Friedhofskapelle Wald. Imelda Grupp gibt den Mesnerdienst in der Friedhofskapelle Wald ab. Dieser wird künftig von Gebhard Halder übernommen. Dem Gemeindeteam liegt sehr am Herzen, dass sich eine Gruppe junger Mütter und Väter findet, die zwei- bis dreimal im Jahr einen Familiengottesdienst gestalten. Sie bekommen dabei Unterstützung von der Gemeindereferentin. Auch der Kirchenchor Wald würde sich über Zuwachs freuen. Ingrid Restles Dank galt den vielen ehrenamtlichen Mitbürgern, die sich in vielfältiger Weise einbringen: „Ohne euch wäre die Welt ein Stück ärmer.“

Joachim Grüner gab in seinem Rückblick an, dass die Pandemie die Menschen lange Zeit beschäftigt habe und das öffentliche Leben zeitweise zum Erliegen brachte. Im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs solle die Begegnungen und der Austausch stehen. Denn gerade für eine kleine Kommune wie Wald sei es von großer Bedeutung, in ständigem Austausch zu stehen und gemeinsam die Gemeinde weiter zu entwickeln. Derzeit leben 25 Menschen aus der Ukraine in der Gemeinde. An vorderster Stelle für das neue Jahr steht Grüner der Wunsch nach Frieden. Grüner berichtete über die Projekte, die in jüngster Vergangenheit auf den Weg gebracht wurden, um Wald zukunftsfähig und attraktiv zu machen: die Breitbandversorgung, und der Medienentwicklungsplan für die Grundschule. Die Nachfrage nach Bauplätzen in der Gesamtgemeinde sei weiterhin ungebrochen und stehen aktuell nur noch vier Bauplätze zur Verfügung. Daher habe der Gemeinderat in der Dezembersitzung die Aufstellungsbeschlüsse für drei Baugebiete gefasst. Großes Thema im neuen Jahr ist neben der Erschließung weiterer Baugebiete die Digitalisierung und Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes. Ein Dauerbrenner sei der Ausbau und die Aufrechterhaltung der Infrastruktur. Grüner wünschte zum Abschluss allen viele glückliche Augenblicke im neuen Jahr.

Ein Bläserensemble sorgte für Musik. Das katholische Gemeindeteam Wald bewirtete die zahlreichen Gäste.

„Es waren drei herausfordernde und turbulente Jahre, die uns allen viel abverlangt haben.“

Joachim Grüner, Bürgermeister

„Ohne euch wäre die Welt ein Stück ärmer.“

Ingrid Restle, katholisches Gemeindeteam

Die Gemeinde

Die Gemeinde Wald zählte zum 1. Januar 2023 2724 Personen. Das ist ein Plus von 57 Personen im Vergleich zum 1. Januar 2022. Die Gemeindeverwaltung verzeichnete 241 Zuzüge, 173 Wegzüge, 38 Sterbefälle und 27 Geburten.