Ohne Auflagen in Gemeinschaft feiern
Pfarrer blicken auf Weihnachtsgottesdienste In Waldshut-Tiengen alles fast wieder wie gewohntVON URSULA FREUDIG WALDSHUT.REDAKTION@SUEDKURIER.DE
Waldshut-Tiengen – Fast drei Jahre lang ist in den Kirchen alles anders als sonst gewesen. Staatliche und oft noch strengere Vorgaben seitens der Kirchen schränkten auch das Leben in den Gotteshäusern stark ein mit dem Ziel, das Coronavirus in Schach zu halten. Seit ein paar Monaten ist wie fast überall, auch in den Kirchen die Normalität zurück. Anmelde- und Maskenpflicht, Abstandhalten und Singverbot gehören der Vergangenheit an.
Nach zwei Weihnachten mit Gottesdiensten unter Corona-Bedingungen, ist kommendes Fest alles wieder ganz normal. Das Virus ist nicht verschwunden, aber der Einzelne entscheidet jetzt, wie er mit ihm umgeht. Ob er beispielsweise noch eine Maske in den Gottesdiensten trägt, bei Begrüßungen die Hand gibt oder nach dem Kirchgang noch mit anderen zu einem Austausch zusammensteht.
Diese Handhabung im Sinne der Eigenverantwortung wird von den Verantwortlichen begrüßt und nach den Erfahrungen von Pfarrer Ulrich Sickinger, Leiter der katholischen Seelsorgeeinheit Mittlerer Hochrhein St. Verena, und Dekanin Christiane Vogel vom evangelischen Kirchenbezirk Hochrhein, auch von den Gläubigen mitgetragen. Pfarrerin Susanne Illgner von der evangelischen Christuskirche Tiengen sieht es ebenfalls als allgemein akzeptierten, richtigen Weg an.
Wieder Gemeinschaft möglich
Endlich wieder wird aus der Sicht der drei Genannten auch und gerade an Weihnachten das möglich sein, was Kirche in ihrem Kern bedeutet: Gemeinschaft. „Man muss sich sehen, hören, spüren, das Miteinander leben“, sagt Pfarrer Sickinger. In diesem Sinn verzichten die katholischen Kirchen diese Weihnachten auf Online-Übertragungen von Gottesdiensten.
In den evangelischen Kirchen am Hochrhein kann teilweise noch – wie beispielsweise in Albbruck – vor dem Bildschirm mitgefeiert werden. „Wir haben aus Corona gelernt, dass online auch einiges angeboten werden kann, aber wir haben auch gelernt, dass nichts die Gemeinschaft ersetzen kann“, sagt Dekanin Vogel.
Dass Corona vielleicht auch eine Art Rückbesinnung bei den Gläubigen bewirkt hat, hält Pfarrerin Susanne Illgner für gut möglich: „Man schätzt es wieder mehr, einfach in der Kirche zusammen zu sein, zusammen zu singen.“ Groß ist die Freude, dass die Kinder auch wieder ohne Einschränkungen Krippenspiele an Heiligabend aufführen können.
Etwas weniger geheizt
Corona macht zwar keine Vorgaben mehr, aber dafür die allgemeine Energieknappheit. Im Zuge von Energiesparmaßnahmen wird es in den Kirchen drei, vier Grad weniger haben als sonst. Sich warm anziehen, ist das Gebot der Stunde. Vielleicht – wie Pfarrer Ulrich Sickinger sagt – zusätzlich eine Decke mitbringen. Viele Worte darüber zu verlieren, hält er mit Blick auf wirkliche Notlagen wie sie zum Beispiel die Menschen in der Ukraine erdulden müssen, nicht für angemessen.
Die Gottesdienste zu Weihnachten
Katholische Kirche
Liebfrauenkirche Waldshut: Samstag, 24. Dezember, 15.30 bis 16.30 Uhr: Kinderkrippenfeier für die Kleinsten im Gemeindehaus; 17 bis 18 Uhr: Familiengottesdienst; 22 bis 23 Uhr: Christmette im Kerzenschein. Sonntag, 25. Dezember, 11 bis 12 Uhr: Wort-Gottes-Feier; 18.30 bis 19.30 Uhr: Evensong. Montag, 26. Dezember, 11 bis 12 Uhr: Eucharistiefeier.
Mariä Himmelfahrt Tiengen: Samstag, 24. Dezember, 15.30 bis 16.30 Uhr Krippenfeier; 18 bis 19 Uhr: Christmette im Kerzenschein. Sonntag, 25. Dezember, 11 bis 12 Uhr: Eucharistiefeier. Montag, 26. Dezember, 11 bis 12 Uhr: Wort-Gottes-Feier; 16.15 bis 17.15 Uhr: Eucharistiefeier der polnischen Gemeinde.
Evangelische Kirche
Versöhnungskirche Waldshut: Samstag, 24. Dezember: 15.30 bis 16.30 Uhr: Familiengottesdienst mit Krippenspiel; 18.30 bis 19.30 Uhr: Christvesper; 23 bis 0 Uhr: Christmette. Montag, 26. Dezember, 10.30 bis 11.30 Uhr: Gottesdienst.
Christuskirche Tiengen: Samstag, 24. Dezember: 16.30 bis 17.30 Uhr: Familienweihnachtsgottesdienst; 18 bis 19 Uhr: Christvesper. Sonntag, 25. Dezember: 10.30 bis 11.30 Uhr: Christfest I mit Abendmahl. Montag, 26. Dezember, 17 bis 18 Uhr: Christfest II, Singgottesdienst im Kerzenschein.