Kein eigene Pfarrerin mehr für Friedlingen
Auch die evangelische Gemeinde Weil muss sparen. Wenn Pfarrerin Dagmar Jetter Ende Januar ausscheidet, wird ihre Stelle nur noch als Diakonstelle weitergeführt.
Weil am Rhein Die Zahl der Mitglieder sinkt, die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel schrumpfen. Diesem bundesweiten Trend muss auch die evangelische Kirche Rechnung tragen. Der Strukturprozess „Ekiba 2032“ hat nun auch erste Auswirkungen auf die evangelische Gemeinde Weil, die aus den drei Parochialgemeinden Altweil, Johannes-Gemeinde und Friedensgemeinde Friedlingen besteht. In Friedlingen wird es ab Februar keinen eigenen Pfarrer mehr geben, wenn Pfarrerin Dagmar Jetter die Gemeinde Ende Januar verlässt. Die Stelle soll danach nur noch mit einem Diakon oder eine Diakonin besetzt werden.
Bislang ist sie aber noch nicht ausgeschrieben, ehe eine Besetzung erfolgt, wird es voraussichtlich einige Zeit dauern. Erster Ansprechpartner für die ganze evangelische Gemeinde Weil ist ab Februar der Altweiler Pfarrer Michael Hoffmann, dem damit die Zuständigkeit für sämtliche Kasualien, also Taufen, Konfirmationen, Eheschließungen oder Begräbnisse, zufällt, wie er der BZ erläuterte.
Wie das arbeitstechnisch organisiert werden soll, müsse sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen. Dass die Arbeit von Hoffmann alleine kaum zu bewältigen sein wird, ist aber offenbar berücksichtigt worden. Jedenfalls, so Hoffmann, sei kirchenintern vorgesehen, dass er Unterstützung aus Nachbargemeinden erhalten solle.
Wie das im Einzelnen aussehen werde, könne er noch nicht sagen, zumal in anderen Gemeinden Personal ebenfalls knapp sei und sich etwa in der Nachbargemeinde Eimeldingen/Fischingen/Märkt eine Vakanz abzeichne. Gleichwohl sei eine Veränderung des Zuschnitts der Gemeinden derzeit noch kein Thema.
Für die Weiler Gemeinde gilt mit dem neuen Jahr aber, dass die bisherige Aufteilung in drei Parochialgemeinden beendet wird und es nur noch eine Weiler Gemeinde gibt. Die in der bisherigen Johannes-Gemeinde angesiedelte Y-Church, die als Pilotprojekt ein Angebot speziell für Kinder, Jugendliche und junge Familien machen soll, bleibe bis auf weiteres von den Veränderungen aber unberührt, sagt Hoffmann, um den Projektcharakter nicht zu stören. Dort haben bekanntlich schon 2019 mit Kathrin Husser und Jonathan Grimm zwei Diakone des CVJM mit eineinhalb Stellen die Nachfolge von Pfarrer Walter Baßler angetreten, der damals in den Ruhestand ging und das Projekt noch maßgeblich mit angestoßen hatte. Dort wird also das Gottesdienstangebot unverändert bleiben.
Anders dagegen in der Friedensgemeinde in Friedlingen, wo künftig nur noch jeden zweiten Sonntag ein Gottesdienst stattfinden wird. Zentrale Gottesdienste für die ganze Gemeinde wird es aber künftig auch in Friedlingen noch geben. Angesichts der immer schmaler werdenden Personalressourcen weist Hoffmann aber darauf hin, dass solche Angebote künftig mehr als bisher auch von der Resonanz abhängen werden, die sie bei den Gemeindeangehörigen finden.
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