Diakonie-Aktion „Gemeinsam statt einsam“
Gemütliches
Zusammenkommen
an Heiligabend.
Festessen für alle, die den Feiertag sonst alle verbringen würden.
Nico Roller | Pforzheim
Der Christbaum im Haus der evangelischen Kirche ist festlich geschmückt, die Tische sind ansprechend dekoriert und die Teller gefüllt mit frisch zubereiteten Speisen. Im großen Saal herrscht eine gelöste Stimmung: Die Gäste sind gut gelaunt, führen Gespräche, singen Weihnachtslieder, lauschen einer Geschichte und genießen das Essen. Es ist der Nachmittag von Heiligabend und die Diakonie hat all jene zu sich eingeladen, die an diesem Tag sonst alleine wären oder sich ein richtiges Weihnachtsessen nicht leisten könnten. Unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ sollen sie ein paar schöne Stunden verbringen können. „Weihnachten ist ein Fest der Gemeinschaft“, sagt der stellvertretende Diakonie-Geschäftsführer Thomas Lutz und erklärt, man wolle, dass sich die Menschen wohlfühlen: Durch seine Anwesenheit bringe jeder Einzelne etwas mit. „Es ist immer eine tolle Stimmung.“ Lutz sagt, das Thema Einsamkeit werde immer größer und betreffe alle Altersklassen. Vor diesem Hintergrund versteht er die Aktion auch im Sinne der Solidarität und der christlichen Nächstenliebe. Wobei sie natürlich allen Menschen unabhängig von ihrem Glauben offensteht.
Neu gestaltet nach Pause
Nach zwei Jahren der Corona-Zwangspause hat sie dieses Jahr wieder stattfinden können – mit einem neuen Konzept: Statt einer zentralen Veranstaltung im Hermann-Maas-Haus hat man dieses Mal drei kleinere im Haus der evangelischen Kirche, im Lukaszentrum in der Weststadt und im Diakonie-Punkt in der Altstadt angeboten. Insgesamt haben sich laut Lutz rund 150 Menschen angemeldet – und damit in etwa so viele wie vor Corona.
Viele helfende Hände
Ermöglicht wird die Veranstaltung auch durch die finanzielle Unterstützung des PZ-Hilfswerks „Menschen in Not“ – und natürlich durch die vielen ehrenamtlichen Helfer.
Insgesamt sind an allen drei Standorten rund 30 dabei, die meisten nicht zum ersten Mal. So auch Uschi Hilkes, die im Hermann-Maas-Haus schon dreimal geholfen hat. Das neue Konzept findet sie gut, weil sich die Menschen so dort begegnen könnten, wo sie auch leben. Hilkes sagt, es sei schön, wenn an Heiligabend so viele unterschiedliche Menschen zusammenkämen.
Auch die Grünen-Landtagsabgeordnete Stefanie Seemann hilft zusammen mit ihrem Mann Frank im Haus der evangelischen Kirche mit. 2019 sind sie schon einmal dabei gewesen. Davor seien sie an Heiligabend immer mit der Großfamilie zu Hause gewesen, erzählt Seemann. Doch als die Kinder aus dem Haus gewesen seien, hätten sie sich überlegt, etwas anders zu machen. Seemann sagt, die Aktion sei gerade in der aktuellen, von Krisen geprägten Zeit „ein unglaublich wichtiges Angebot“.
Im Haus der evangelischen Kirche liest Thomas Lutz eine Geschichte vor, bevor alle zusammen Weihnachtslieder singen. Am Ende der rund dreistündigen Veranstaltung erhält jeder Teilnehmer einen Lebensmittelgutschein.
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