Kirchplatz in Haßmersheim nach Sanierung eingeweiht
Barrierefreier Zugang für die Tagespflege – Trockenlegung der Kirchenmauer verursachte zusätzliche Kosten
Von Christina Bock
Haßmersheim. Dass Bauprojekte länger dauern und am Ende teurer werden als gedacht, ist nicht ungewöhnlich. Dass viele Menschen mit anpacken und Nachbarn einen Teil ihres Grundstücks abgeben, hingegen schon. Nach einer gemeinsamen Kraftanstrengung kann sich Haßmersheim über einen neuen Platz vor der evangelischen Kirche und dem Gemeindehaus mit Tagespflege freuen. Vor Kurzem haben Pfarrer Christian Ihrig, Bürgermeister Christian Ernst und Vertreter der Kirchengemeinde, der Evangelischen Sozialstation und der beteiligten Gewerke den frisch sanierten Kirchplatz eingeweiht.
Bereits mit dem Einzug der Tagespflege ins Gemeindehaus vor acht Jahren sei klar gewesen, dass auch die Außenanlage verändert werden muss, erklärte Kirchengemeinderatsvorsitzender Karlheinz Graner bei der Einweihungsfeier. Den Anstoß für das Bauprojekt gaben Unebenheiten im Bodenbelag, die es den Tagespflegegästen seit einiger Zeit erschwerten, mit Rollator oder Rollstuhl ins Gemeindehaus zu gelangen. Baumwurzeln hatten den alten Asphalt nach oben gedrückt und teilweise aufgebrochen. Hinzu kam, dass die angrenzende Kirchenmauer wegen einer am Gemeindehaus angebauten Terrasse unzureichend belüftet war und inzwischen Schaden genommen hatte.
Fünf Gewerke und zusätzliche ehrenamtliche Helfer sorgten dafür, dass der Kirchplatz heute barrierefrei ist und ansprechend aussieht. Ab März verlegten sie Pflastersteine, dichteten Mauern ab, reparierten das Kirchendach, erledigten Malerarbeiten, stellten Bänke und Fahrradständer auf, legten Stromkabel, setzten einen großen Amberbaum und bepflanzten Rabatten.
Graner dankte den Firmen Demirbas, Senf, Steiner, Lott und Christmann für die Ausführung der Arbeiten sowie den Helfern der Kirchengemeinde und der Freiwilligen Feuerwehr Haßmersheim für ihren Einsatz. Besonders erkannte der Kirchengemeinderatsvorsitzende an, dass Familie Forschner-Aber für den neuen Platz auf einen Teil ihres Grundstücks verzichte. Einen weiteren Dank richtete er an Architekt Harald Binkele, der die Bauarbeiten betreute, und an den Haßmersheimer Gemeinderat, der sich am Bau der Parkplätze beteiligte.
Die vielfältigen Aufgaben machten aus dem Bauvorhaben jedoch nicht nur ein Gemeinschaftsprojekt, sondern erforderten auch eine entsprechende Finanzierung. Wegen der anfangs nicht eingeplanten Sanierung der Kirchenmauer waren die Kosten deutlich gestiegen und beliefen sich schließlich auf fast 100 000 Euro. Den Großteil davon trägt die Evangelische Stiftung Pflege Schönau, den Rest teilen sich die evangelische Kirchengemeinde Haßmersheim und die Evangelische Sozialstation Mosbach. Eine gute Investition, findet Pfarrer Christian Ihrig, der den sanierten Kirchplatz bereits für stimmungsvolle Andachten in der Adventszeit nutzen konnte.