Die Riesenkirsche ist noch ganz klein
Stadt spendete zwei Bäume an Wieblinger Kindergarten – Die Kleinen durften selbst entscheiden, wo sie gepflanzt werden
RNZ. Große Aufregung herrschte neulich im „Haus der Kinder“, dem Kindergarten der Wieblinger Kreuzgemeinde. Ein Gärtner von den Heidelberger Diensten mit leuchtend gelber Jacke, zwei großen Spaten und einem riesigen Hammer stand vor der Tür. Und er hatte zwei Geschenke für den Kindergarten dabei: eine Mirabelle und eine Riesenkirsche. Letztere allerdings muss erst noch etwas wachsen, um ihrem Namen gerecht zu werden.
Beide Bäume wurden vom Umweltamt der Stadt Heidelberg gespendet. Im Rahmen der Erstellung eines Aktionsplans gegen die Hitze in der Stadt ist das Amt auch im Austausch mit der Evangelischen Kirche in Heidelberg. Das Ziel: Bäume pflanzen und so dem Klimawandel entgegenwirken – und zugleich dessen Folgen abzumildern. Interessierte Kirchengemeinden durften sich für ihre Grünflächen einzelne Bäume zur Pflanzung aussuchen, um so die Abkühlung, aber auch die Erhöhung der Biodiversität und den Anteil von städtischem Grün zu fördern.
Joachim Fallmann vom Umweltamt Heidelberg erklärt: „Mit dieser ersten kleinen Aktion möchten wir näher mit Akteuren in unserer Stadt in Austausch treten und schrittweise Klimaanpassungsmaßnahmen in die Fläche bringen.“ Gerade in Kirchengemeinden, Schulen oder Kindergärten könne die Baumpflege als gemeinschaftliche Aufgabe zur Bildung für nachhaltige Entwicklung beitragen.“
Die Kita-Kinder jedenfalls fanden die Aktion großartig. Denn sie durften selbst entscheiden, welcher Baum wo gepflanzt werden soll – dafür wurde sogar eigens noch ein Busch umgesetzt. Dann wurde gebuddelt, der Baum eingesetzt – und eines der Kinder musste ihn zunächst festhalten, während die anderen dabei halfen, die Erde wieder aufzufüllen. Jetzt müssen die beiden Bäumchen erst einmal anwachsen. Schon nächstes Jahr könnten sie Blüten tragen. „Die Kinder und das Team freuen sich sehr über die zusätzlichen Schattenspender, die hoffentlich in den nächsten Jahren süße Früchte bringen werden“, dankte Kita-Leiterin Corinna Schreiner dem Umweltexperten Joachim Fallmann.
Die Rohrbacher Melanchthongemeinde, die Friedensgemeinde in Handschuhsheim und die Stadtmission haben sich auch schon einige Bäumchen für ihre Grünflächen ausgesucht, die dieser Tage gepflanzt wurden. „Im nächsten Herbst, vielleicht sogar zu Erntedank, können wir diese Aktion gerne fortsetzen, denn das ist die beste Jahreszeit zur Pflanzung neuer Bäume“, freut sich die Leiterin des Umweltamts, Sabine Lachenicht, auf weitere Kooperationsmöglichkeiten.