Fröhlich singend klingt Weihnachten aus
Beim Quempassingen in der evangelischen Kirche in Grenzach singen rund 100 Besucher mit. Veranstalter sind die evangelische wie die katholische Gemeinde.
GRENZACH-WYHLEN Das Quempassingen gibt es nun schon seit 38 Jahren als ökumenische Veranstaltung der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden in Grenzach-Wyhlen, doch erstmals erhielt die große Singgemeinde diesmal Unterstützung – die evangelische Kantorei sang mit und vielfach auch vor. Helmut Bauckner, Begründer, musikalischer Leiter und Organisator des traditionellen Singens zwischen den Weihnachtstagen und Neujahr war zwar anfangs etwas skeptisch, ob der zweite Weihnachtstag geeignet wäre – schließlich lag der Singtermin bisher immer einige Tage später. Aber die Kirche war dann sehr gut besetzt.
Neben jenen, die man sicherlich als Stammsänger bezeichnen darf, kamen auch etliche junge Familie mit Kindern. „Ich freue mich besonders, dass so viele Kinder da sind, um deutsche Weihnachtslieder zu hören und zu singen,“ sagte Bauckner. Wie immer wurde den Teilnehmern das Mitsingen leicht gemacht, am Eingang lag nämlich eine Textsammlung bereit.
Obwohl nach zwei Jahren Zwangspause einige frühere Mitglieder des Quempas-Orchesters nicht mehr mit dabei waren, fanden sich wieder acht Musikerinnen und Musiker zusammen und führten melodiensicher durch die Lieder. Vier Geigen und je einmal Bratsche, Cello, Trompete und Fagott gehörten zur Besetzung. Allesamt waren sie Laienmusiker aus Grenzach. Lediglich Dirigent Henry van Engen war der einzige Profimusiker. Er hatte sein Virginal, eine kleine Form des Cembalos, mitgebracht.
Quempas – das ist die Tradition gemeinsamen Singens, zurückgeführt auf Hirtengesänge zur Geburt Jesu. Wie jedes Mal stand auch diesmal das ursprünglichste Quempaslied am Anfang, „Den die Hirten lobeten sehre“. Vor einigen Jahren bereits hatte Bauckner eine spezielle Sammlung von Quempasliedern zusammengestellt und als Broschüre herausgegeben, einige der langjährigen Teilnehmer hatten sie auch mitgebracht.
Kantor Henry van Engen war wohl gleich begeistert, als die Anfrage nach Unterstützung durch die Kantorei kam. Für den evangelischen Kirchenchor war dies ein leichtes Spiel, denn viele der Lieder gehören ohnehin zum Repertoire. Einen besonderen Reiz erlangte das Singen auch diesmal durch mehrfache Wechsel in den Besetzungen: Mal sangen alle, mal nur der Chor, mal nur die Gemeinde.
Zwischendrin fügte das Orchester einige Instrumentalstücke ein. Alle Beteiligten hatten viel Freude daran, auch an der zwanglosen Gestaltung. Neben bekannten Liedern wie „Es ist ein Ros’ entsprungen“ oder „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ gehörten auch weniger bekannte wie etwa „Wach, Nachtigall, wach auf“ und das deutlich jüngere „Wisset ihr noch, wie es geschehen“ zur Auswahl. Als abschließendes Instrumentalstück spielte das Orchester noch „Wachet auf“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy. In bester Stimmung ging so das Quempassingen zu Ende, eine schöne Stunde am Ende des Weihnachtsfestes. Die gesammelten Spenden kommen diesmal der evangelischen Kantorei zugute.
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