Botschaft strahlt Zuversicht aus
Fabian MarquardtFeuerwehr Karlsbad befestigt Leinwand mit Jahreslosung an der Ludwigskirche
Karlsbad-Langensteinbach. Seit über 20 Jahren wird die jährlich wechselnde Jahreslosung als weithin sichtbares Kunstwerk am Turm der Langensteinbacher Ludwigskirche aufgehängt – ein einmaliges Projekt innerhalb der badischen Landeskirche. Für das Jahr 2023 lautet die Losung: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ (Genesis 16, 13). Festgelegt wurde der Bibelvers von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen. Die Jahreslosung gilt im gesamten deutschsprachigen Raum vielen Christen als wichtiger Leitvers. „Es fällt auf, dass vor allem die Farben Blau, Rot und Schwarz auf dem neuen Spruchband vorkommen“, erklärt Reinhild Prautzsch, Pfarrerin im Ehrenamt, die das Projekt innerhalb der Kirchengemeinde Langensteinbach begleitet. Dabei stehe Blau für das Himmlische und Rot für das Irdische. Die vielen Gesichter auf der rechten Seite stünden für die vielen Menschen, die auf der Flucht seien – wie Abrahams flüchtende Magd Hagar, die einsam, schwanger und im Niemandsland der Wüste eine Gotteserfahrung macht, von der dieser Bibelvers zeugt. Durch die neue Losung werde die Bedeutung der Themen Flucht und Vertreibung deutlich vor Augen geführt.
Dieses Mal konnte die Künstlerin Beate Heinen für die Gestaltung des Banners gewonnen werden. Sie hat viele Verbindungen zur Kirche und zum Glauben, unter anderem verbrachte sie einen Teil ihres Lebens im Kloster. Bekannt ist sie unter anderem durch die Veröffentlichung ihrer Spruchgrafiken in verschiedenen Medien. Zusammen mit ihrem Ehemann Ulrich Heinen, der ebenfalls Zeit in einem Kloster verbrachte, gestaltete sie das neue Spruchband. Die Idee der Ausgestaltung ist laut Pfarrerin Prautzsch in Absprache mit dem Langensteinbacher Kirchgengemeinderat entstanden. Die Druckkosten für das Banner übernehme der „Männerkeller“ – ein Zusammenschluss von ehrenamtlichen Unterstützern innerhalb der Kirchengemeinde. Aufgehängt wurde die drei auf neun Meter große Leinwand mit dem Drehleiterfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Karlsbad. Durch den zentralen Ort am Langensteinbacher Doppelkreisel dürften nun täglich mehrere Tausend Verkehrsteilnehmer die Botschaft wahrnehmen. Sie verbreite Zuversicht, meint Prautzsch, denn es werde klar: „Jeder und jede Einzelne wird von Gott gesehen und ist wichtig.“
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