Badische Zeitung Ortenau, 29.10.2022

 

„Wir sind am Ende alle betroffen“

Friedenswoche unter dem Motto „Zusammen:Halt“ thematisiert Fragen zu Krieg und Frieden

Offenburg. Die ökumenische Friedenswoche 2022 in Offenburg thematisiert vom 2. November bis 8. Dezember aktuelle Fragen zum Thema Krieg und Frieden unter dem Motto „Zusammen:Halt“. Seit mehr als 40 Jahren engagiert sich die Ökumenische Friedensdekade in den zehn Tagen vor dem Buß- und Bettag deutschlandweit für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Sie will einen Beitrag zur Vertiefung des christlichen Friedenszeugnisses leisten und zur friedenspolitischen Willensbildung in Kirchen, Gemeinden und Gesellschaft beitragen.
Auch in Offenburg habe die Friedenswoche im Rahmen der Friedensdekade seit den 80er Jahren lange Tradition, sie sei entstanden aus der damaligen politischen Situation und der Aufrüstung, wie die Mitorganisatoren Wolfgang Eberhardt und Ernst Rattinger von der Deutschen Friedensgesellschaft Mittelbaden erklären. Nach der Coronapause startet die Neuauflage der Friedenswoche. In diesem Jahr gehe es nicht nur um den Krieg in der Ukraine, die Friedensthematik sei immer aktuell. Es gebe grundsätzliche Überlegungen wie man zu friedlichen Verhältnissen unter den Menschen gelangen könne. Diese gelte es zu thematisieren und zu diskutieren unter Menschen aller Generationen.
Denn „wir sind am Ende alle betroffen“, brachte es Constanze Armbrecht, Leiterin der Volkshochschule (VHS) Offenburg auf den Punkt. Fragen wie „Ist militärische Konfliktbewältigung eine Lösung?“, „Welche Wege zeigen sich auf aus anderen weltweiten Konflikten?“ „Wie gehen wir mit Opfern aus Kriegsgebieten um?“ beträfen die gesamte Gesellschaft. Dafür solle mit der Friedenswoche Bewusstsein geschaffen werden. Sie startet am Mittwoch, 2. November mit dem Vortrag des Friedensbeauftragten der Evangelischen Landeskirche und Leiter des Programmes „Kirche des gerechten Friedens“ Stefan Maaß. Er wird ausgehend vom aktuellen Krieg in der Ukraine über die Herausforderung der Friedensethik sprechen. Im Rahmen der Friedenswoche finden täglich ökumenische Friedensgebete abwechselnd in der Dreifaltigkeitskirche und der Auferstehungskirche statt. Dazu am Volkstrauertag und Friedenssonntag, 13. November, ein ökumenischer Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche um 9.30 Uhr. Dass für den Frieden gebetet wird, bewege die Menschen sehr, hat Dirk Schmid-Hornisch, Pfarrer der Auferstehungsgemeinde beobachtet, auch viele Menschen aus der Ukraine hätten daran teilgenommen.