Südkurier Villingen-Schwenningen, 22.10.2022

 

Morgen Dank an Orgelfreunde

VON CHRISTEL PASKAL

St. Georgen – Bereits zu Pfingsten im Jahr 2020 sollte die neue Orgel der Lorenzkirche mit einem feierlichen Gottesdienst den Besuchern vorgestellt werden. Die Pandemie verhinderte dies. Dennoch konnte Kantor Jochen Kiene bei mehreren Konzerten das Ergebnis der Überholung hörbar machen. Der Klang ist viel weicher als zuvor. Dies bestätigten ihm die Konzertbesucher. Jochen Kiene zeigte sich auch erfreut darüber, dass es nun nicht mehr notwendig ist, dass ihm beim Umblättern der Noten jemand behilflich sein muss. Das vereinfacht sein Spiel. Die Orgelsanierung war zudem wichtig, damit die Elektrik aus dem Jahr 1968 auf neuestem Stand ist. An den Kosten in Höhe von 200 000 Euro beteiligte sich die Landeskirche mit 100 000 Euro. Dass die Orgel den Menschen wichtig ist, zeigt sich an den zahlreichen Spenden. Zur klanglichen Umgestaltung sind von 55 000 Euro Kosten inzwischen beachtliche 45 000 Euro von 200 Spendern eingegangen. Alle Spender sind nun zu einem Gottesdienst am morgigen Sonntag, 23. Oktober, ab 10 Uhr eingeladen, die Bevölkerung ebenso. Zur Orgelwiedereinweihung hält die Rundfunkpfarrerin Martina Steinbrecher die Predigt. Die Liturgie feiert der evangelische Pfarrer Roland Scharfenberg. An der Orgel werden Werke von Dietrich Buxtehude, André Raison und Louis Vierne erklingen. Nicht nur Jochen Kiene wird spielen, auch Kantor Andreas Rütschlin aus Donaueschingen. Freuen dürfen sich die Gottesdienstbesucher zudem auf die Kantorei und das Kantatenorchester St. Georgen, unterstützt durch das „Voc Allmende“ des Männergesangvereins 1876 Allmendshofen. Gemeinsam erklingt die Ratswahlkantate „Wir danken dir, Gott, wir danken dir“, BWV 29 von Johann Sebastian Bach, die mit einem fulminanten Orgelsolo beginnt. Zu „Cantique de Jean Racine“ von Gabriel Fauré singen Ruth Dobers (Sopran), Tabea Nolte (Alt), Marcus Elsässer (Tenor) und Sebastian Walser (Bass). Nach dem Gottesdienst wird zum Kirchenkaffee eingeladen. Gelegenheit zu einer Orgelführung besteht danach. Orgelpaten dürfen ihre Orgelpfeifen erklingen hören. Das noch fehlende Register „Vox coelestis“ (Stimme des Himmels) kostet 6000 Euro. Bereits 2000 Euro sind vorhanden, die Kollekte am Sonntag wird diesen Betrag erhöhen. Da die Kirche künftig zu den Gottesdiensten nur noch auf 16 Grad Celsius aufgeheizt wird, bittet die Kirchengemeinde darum, sich entsprechend anzuziehen oder eine Decke mitzubringen.