Südkurier Bad Säckingen, 22.10.2022

 

Pandemie hinterlässt Spuren

Kirchengemeinderat mit Bilanz und Perspektiven. Pfarrerin Heidrun Moser geht 2023 in Ruhestand

VON DORIS DEHMEL

Albbruck – In der Gemeindeversammlung legte Pfarrerin Heidrun Moser den Rechenschaftsbericht des Kirchengemeinderats der evangelischen Kirchengemeinde Albbruck-Görwihl vom März 2020 bis Oktober 2022 vor. Zu Beginn des ersten Lockdowns am 17. März 2020 sei das kirchliche Leben eingebrochen, so die Pfarrerin. Präsenztreffen mussten ausfallen. Es begann die Zeit der Videoandachten und durch entsprechende Investitionen der Einstieg zum Livestream. Konfirmanden konnten daheim den Gottesdienst besuchen und den Unterricht erleben. Die Zahl der Kirchenbesucher ist bis heute rückläufig, doch nehme der Gottesdienst im Netz zu, so Heidrun Moser. Digital waren auch zweimal ein Adventskalender und einmal ein Fastenkalender möglich. 2020 wurden in St. Bartholomäus in Görwihl und 2021 und 2022 die Konfirmationsgottesdienste gefeiert. Heilig Abend war nur online möglich, soll aber in diesem Jahr in Präsenz draußen stattfinden, wie dies beim Erntedank möglich war.

Corona bremst vieles aus

Stark gelitten hat das Leben in den Gruppen und Kreisen. Da die Räume mit entsprechenden Lüftungsmöglichkeiten nicht vorhanden waren, ist vieles ausgefallen. Neu starten wird jetzt wieder der Jungschartreff einmal im Monat. Am 13. November soll es nach dem Gottesdienst einen Seniorenkaffee geben. Verändert hat sich auch die Gemeindearbeit in Görwihl, wo nach einem Wasserschaden die ehemalige Hauskapelle aufgegeben wurde. Wenn im Frühjahr 2023 das katholische Pfarrheim bezugsfertig ist, sollen dort die Räumlichkeiten nach Bedarf mitbenutzt werden können.

„Es wäre schön, wenn Kindergottesdienste wieder stattfinden und eine Krabbelgruppe auch in Görwihl entstehen könnte“, hofft Pfarrerin Moser. Während der Corona-Pandemie zeigte sich, dass die Lüftungsmöglichkeiten im Gemeindesaal unzureichend sind. Aus diesem Grund wurde beschlossen, die Fensterfront im Saal gegen verschiebbare Fensterelemente auszutauschen. Das Flachdach auf dem Jugendraum und der Eingangsbereich der Kirche waren ein Sanierungsfall und mussten erneuert werden. Alles zusammen brachte Kosten von 93.000 Euro. Auch künftig will man sich um eine weitere Person für den momentan einschließlich der Pfarrerin sechsköpfigen Kirchengemeinderat bemühen, da entsprechend der Größe der Kirchengemeinde sieben Ratsmitglieder vorgesehen wären. Veränderungen wird das kommende Jahr in der Besetzung der Pfarrstelle bringen. Die Verabschiedung von Heidrun Moser in den Ruhestand ist am 14. Mai um 16 Uhr in Albbruck vorgesehen. Die Pfarrstelle wird dann aufgeteilt in eine 50-prozentige Pfarrstelle Albbruck-Görwihl und 50 Prozent Seelsorge im Klinikum Hochhrein.

Wegen Energiekrise

In den evangelischen Kirchen des Kirchenbezirks Hochrhein mit seinen 17 Kirchengemeinden im Landkreis soll es kälter werden. Bei den Protestanten gilt laut Dekanin Christiane Vogel die landeskirchliche Regel, Kirchen auf maximal 16 Grad zu beheizen, informiert Dekanin Christiane Vogel. „Einzelne Gemeinden und auch das Familienzentrum in Lauchringen erwägen, einzelne warme Räume zu schaffen, in die man einfach kommen kann.“