Badische Zeitung Elztal, 20.09.2022

 

„Wir feiern heute den Auftakt der Zukunft“

Evangelische Kirchengemeinden arbeiten künftig enger zusammen

HERBOLZHEIM-WAGENSTADT. Der Gottesdienst am Sonntag war etwas Besonderes: Es war die Auftaktveranstaltung für die Zukunft der Teamgemeinden von Ringsheim über das Bleichtal bis Weisweil. Unter den rund 120 Gottesdienstbesuchern in der evangelischen Kirche in Wagenstadt waren viele Kirchengemeinderäte, drei Pfarrer, der Herbolzheimer Posaunenchor und eine Musikgruppe aus Weisweil.
„Wir feiern heute den Auftakt der Zukunft“, sagte Pfarrerin Octavia von Roeder (Herbolzheim). „Kommen Sie über die Gemeindegrenzen hinaus ins Gespräch“, appellierten sie und die Pfarrer Keno Heyenga (Weisweil-Rheinhausen) und Botho Jenne (Bleichtalgemeinden). Die Zukunft, das ist der Strategieprozess, den die evangelische Landeskirche begonnen hat. Ziel sind Einsparungen, die alle Gemeinden bis 2032 erreichen müssen. Vorgaben sind je 30 Prozent weniger Gebäude, Finanzmittel und Personal.
Im Kirchenbezirk Emmendingen entschlossen sich die Verantwortlichen, das große Ziel mit einer größeren Zusammenarbeit anzugehen, über die Grenzen der jeweiligen Kirchengemeinde hinaus. Alle Kirchengemeinden bleiben selbstständig, versuchen aber, als Teamgemeinde ihre Arbeit stärker zu vernetzen, Synergien zu schaffen und Schwerpunkte zu setzen. Für diese Aufgabe gibt es kein Vorbild: „Wir werden in den Teamgemeinden unsere eigene Geschichte schreiben“, sagte Octavia von Roeder.
Die Auftaktveranstaltung war dazu da, die Gemeinden mitzunehmen, wie es Botho Jenne formulierte. Bisher beschäftigten sich nur die Funktionsträger mit der neuen Aufgabe. „Wir befassen uns intern schon lange damit“, sagte Keno Heyenga. Die Kirchengemeinderäte trafen sich bereits zu zwei Klausurtagungen. Jetzt sei es ein wichtiger Schritt, die Öffentlichkeit zu informieren und für den gemeinsamen Weg in Richtung Teamgemeinden einen Anfang zu setzen, sagten die Pfarrer. Die Kirchengemeinderäte der beteiligten Teamgemeinden werden diesen Weg ebnen.
Das Interesse der Gemeindemitglieder war groß, das erste Kennenlernen über die Gemeindegrenzen hinweg war beim anschließenden gemeinsamen Kaffeetrinken in der Wagenstädter Kirche und ihrem Bibelgarten zwanglos möglich. Konkrete weitere Gemeinsamkeiten mit festen Terminen gibt es derzeit nur für die Konfirmanden.