Friedenskreis in Karlsruhe
Ökumenischer Rat tagt
WALDKIRCH (sre). In die Beratungen der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen, die vom 31. August bis 8. September in Karlsruhe und somit erstmals in Deutschland stattfindet, wird sich auch der Ökumenische Gesprächskreis Frieden aus Waldkirch einbringen.
Wie dessen Leiter Johannes Maier mitteilte, wird sich eines der Seminare mit der Haltung der Kirchen und Christen in Europa und den USA zum internationalen Recht und Menschenrechten in Israel und Palästina beschäftigen. Maier wird dort selbst über die Ergebnisse eines Seminars in Waldkirch berichten, das sich Anfang des Jahres 2022 mit diesem Themenkreis beschäftigt hatte. Dabei ging es um den Hilferuf palästinensischer Glaubensgeschwister, gerichtet als „Cry for hope“ an die Christen der Welt, und die Bedingungen eines „gerechten Friedens zwischen Israel und Palästina“.
Ein „gerechter Frieden“ ist nach Auffassung des Friedenskreises nur möglich, wenn sich die erforderlichen Verhandlungen beider Seiten am Menschen- und Völkerrecht ausrichten. „Wenn es ein Gebot des Evangeliums ist, für Recht und Gerechtigkeit einzutreten, dann sehen wir nicht, dass wir aus Gründen der ,deutschen Staatsraison’ zur bedingungslosen Loyalität gegenüber der Politik des Staates Israel verpflichtet wären“, heißt es im Kollnauer Schreiben „Wir dürfen nicht schweigen“ vom 2. März 2022. Israels „Politik eines exklusiven Anspruchs auf das Land Palästina“ sei mit den Menschenrechten, die universal gelten müssten, nicht vereinbar. Der Friedenskreis kritisiert unter anderem die Siedlerbewegung, die sich völkerrechtswidrig Land aneigne, und macht sich Sorgen um die „zunehmend schlimmer werdende Lage in den Palästinensergebieten“.
Info: Das Statement des Friedenskreises unter dem Titel „Wir dürfen nicht schweigen“ wurde zuletzt auch in einem Rundbrief des Forum Friedensethik der Evangelischen Landeskirche veröffentlicht (https://www.ekiba.de/media/download/integration/478520/ffe-rundbrief-2-2022.pdf). Mehr Infos außerdem unter https://www.karlsruhe2022.de/begegnungsprogramm/gerechtigkeit-und-frieden