Aufgaben erkannt und angepackt
Lobesworte an scheidende Diakonin Bärbel Fichtner
Dossenheim. (dw) Jetzt ist es amtlich: Bärbel Fichtner wurde bei einem feierlichen Gottesdienst in der evangelischen Kirche von ihren Pflichten als Gemeindediakonin der Bergstraßengemeinde entbunden. Monika Lehmann-Etzelmüller, Dekanin des Evangelischen Kirchenbezirks Neckar-Bergstraße, bis Ende des vergangenen Jahres Ladenburg-Weinheim, nahm die Handlung vor.
Carolin Gottfried (Bezirksjugendreferentin), Maja Karzenburg (Kindergottesdienst) und Tessa von Leesen (Jugend) sprachen die Segenswünsche.
Fichtners Weggang hier wurde sehr bedauert. Das belegt die große Zahl an Gottesdienstteilnehmern, die vielen Grußworte zum Abschied und der lange ihr gewidmete Applaus. Das belegt auch die aufwendige musikalische Gestaltung. Carola Steinmaier leitete einen ökumenischen Projektchor, der von Querflöten begleitet worden war. Es spielte der Posaunenchor unter der Leitung von Stefan Hübsch.
Von allen Seiten gab es viel Lob für die scheidenden Gemeindediakonin, die 2001 hier ihren Dienst antrat. Ihre zupackende Art ließ sie nicht nur Aufgaben erkennen, sie nahm sich ihrer auch an. Die logische Konsequenz: Fichtner erhielt immer mehr Aufgaben. Der Umfang ihrer Stelle wuchs. Sie habe den Eindruck, dass Fichtner sehr flexibel sei und sich gut auf wechselnde Rahmenbedingen einstellen könne, beschrieb Lehmann-Etzelmüller das Wirken von Fichtner. „Sie ist ein Mensch, der freudig die Aufgaben annimmt“, sagte Manfred Billau, hier ehemals evangelischer Pfarrer, der 15 Jahre lang mit Bärbel Fichtner zusammenarbeitete.
Im Pfarrbüro, dem „Maschinenraum der Kirche“, sei sie ihm „verlässliche Stütze“ gewesen, sagte Pfarrer Matthias Weber. Karin Rheinschmidt, Diakonin in Schriesheim, hob im Namen ihrer Kolleginnen Fichtners Scharfsinnigkeit hervor. „Die passt“, erzählte Markus Ranzenberger, Rektor der Neubergschule, von ihrer ersten Begegnung. „Sie waren maßgeblich mit von der Partie“, stellte der katholische Pfarrer Ronny Baier fest, dass die Ökumene in den Jahren ihres Hierseins einen großen Sprung gemacht habe. Zusammen Pfarrgemeinderätin mit Dorothee Kuhn gab Baier sich als Wunschfee. „Einfach spitze“, brachte Michael Kulling, katholische Kinderkirche, singend die ihr entgegengebrachte Wertschätzung zum Ausdruck.
Fichtner verfügt über eine weitere positive Eigenschaft. Sie ist eine echte Kameradin. Mit ihr könne man Pferde stehlen, zitierte die Dekanin einen Bekannten. Margarete Schwöbel, Frauenkreis, sprach von Fichtners herzlichen Art. Ihre Schüler schätzten sie wegen ihrer Echtheit, Authentizität und Direktheit, erzählte Ranzenberger aus einer Umfrage unter Grundschülern. Bürgermeister David Faulhaber sagte, dass sie viele Kinder und Jugendliche verzaubert habe. So kam es nicht von ungefähr, dass Kirchengemeinderat Siegfried Reinhard erklärte: „Wir bedauern es sehr, dass Sie uns verlassen.“ Beim Gottesdienst waren auch die Konfirmanden vorgestellt worden. Es wird eine von Fichtners letzten Aufgaben sein, diese bei ihrer Freizeit zu begleiten. Bärbel Fichtner wechselt zum 1. September innerhalb des Kirchenbezirks in die Kirchengemeinde Ladenburg.