Wasser, Hilfe, Babynahrung
Ehrenamtliche nahmen wochenlang Geflüchtete am Bahnhof in Empfang – Nun gab es ein Helferfest
RNZ. Mehrere Wochen lang haben ehrenamtliche Helfer Abend für Abend am Heidelberger Hauptbahnhof Geflüchtete aus der Ukraine in Empfang genommen. Ab 18 Uhr, wenn die Bahnhofsmission ihre Pforten schloss, standen sie parat und blieben stets bis 22.30 Uhr, oft noch weitaus länger. Sie waren die ersten Ansprechpersonen für erschöpfte Menschen jeden Alters, versorgten sie mit Wasser, Tee und Schokoriegel, die Kinder mit Kuscheltieren, Babynahrung oder Gummibärchen.
Mithilfe von überwiegend russischsprachigen Übersetzerinnen und Übersetzern wurden die Ankommenden dann zu Shuttlebus oder Taxi begleitet, die sie ins Ankunftszentrum im Patrick-Henry-Village (PHV) bringen sollten. Seit dem 1. Juni ist eine Direktanreise ins PHV für Geflüchtete aus der Ukraine allerdings nicht mehr möglich. Sie müssen sich nun – wie alle anderen Geflüchteten – zunächst in der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Karlsruhe melden. Darum wurde der Helferdienst am Hauptbahnhof nun vorerst eingestellt.
Im Rahmen eines kleinen Fests schauten die Beteiligten auf die intensiven Wochen zurück. Im Laufe der Zeit sammelte sich bei den Helfern auch viel Wissen über Hilfs- und Unterstützungsangebote an, das gerne weitergegeben wurde. Dann kamen bald auch allabendlich Ukrainerinnen und Ukrainer, die sich schon einige Tage oder gar Wochen in Heidelberg aufhielten und wurden Teil der Gruppe der Ehrenamtlichen. Ankommende Großfamilien haben das Team hin und wieder auch vor echte Herausforderungen gestellt. Möglich war dieser wochenlange Dienst, den Pfarrerin Sigrid Zweygart-Pérez gemeinsam mit der Evangelischen Stadtmission initiiert hat, durch die verlässliche Anwesenheit von Thorsten Kujath, der an jedem einzelnen Abend vor Ort war. Er führte auch die Dienstpläne, war erste Ansprechperson für die Ehrenamtlichen, die Leitung der Bahnhofsmission und die Mitarbeitenden der Deutschen Bahn vor Ort.
Beim Dankesfest waren nun auch Dekan Christof Ellsiepen, Oberbürgermeister Eckart Würzner und Sozialbürgermeisterin Stefanie Jansen vor Ort, um sich persönlich bei den Helferinnen und Helfern zu bedanken. Die Hilfsbereitschaft der Ehrenamtlichen ist nicht erloschen. Und bei Bedarf ist die Gruppe jederzeit wieder aktivierbar.