„Jeder Austritt schmerzt“
Freiburg/Karlsruhe (lsw/nad) – In der Erzdiözese Freiburg traten im vergangenen Jahr laut Mitteilung 30.043 Menschen aus der Kirche aus. 2020 seien es 19.665 gewesen. Etwa 1,710 Millionen Katholiken leben hier im viertgrößten Bistum Deutschlands. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger erklärte: „Jeder einzelne Austritt schmerzt mich.“ In Zeiten von Krieg, Pandemie und globalen Krisen sei das Bedürfnis der Menschen nach Hoffnung, Orientierung und Halt so groß wie lange nicht mehr. „Versuchen wir als Kirche bei allen Problemen, die uns derzeit beschäftigen, trotzdem den Menschen ein demütiger, erfahrener und liebevoller Begleiter auf der Suche nach Gott und dem Sinn des Lebens zu sein.“ Mit rund 1,714 Millionen Gläubigen Ende 2021 war die Diözese Rottenburg-Stuttgart zwar die drittgrößte in Deutschland nach Köln und Münster. Die Zahl der Kirchenaustritte lag aber mit 28.212 auf Rekordhoch. Die Evangelische Landeskirche in Baden hatte bereits im März ihre Mitgliederstatistik für 2021 veröffentlicht, aus der ebenfalls ein Anstieg der Kirchenaustritte zu entnehmen ist: 16.668 Austritte waren es im vergangenen Jahr, rund 4.500 mehr als im Vorjahr 2020. Die Zahl der Kirchenmitglieder sank damit um 30.648 Menschen auf 1.062.742 (Stichtag 31. Dezember 2021). „Die Austrittszahlen sind bedrängend, denn jede Person, die die Kirche verlässt, fehlt uns“, wird der damalige Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh in der Mitteilung zitiert.