BADISCHE NEUESTE NACHRICHTEN - Brettener Nachrichten, 30.06.2022

 

Ehrenamtliche werden nicht allein gelassen

Der Kirchenbezirk Bretten-Bruchsal behält seine Ansprechpartner für Flüchtlingshelfer für zwei Jahre

Bretten (msc). Erleichterung im Kirchenbezirk Bretten-Bruchsal: Pfarrer Gunter Hauser und Fachberaterin Andrea Baisch-Herrmann bleiben Ansprechpersonen für die ehrenamtlich Engagierten in der Flüchtlingsarbeit. Der Arbeitsbereich „Flucht und Migration“ stand im Mittelpunkt eines Gottesdienst in der Brettener Stiftskirche am vergangenen Sonntag.

Als 2015 die Flüchtlingszahlen stark anstiegen, stieg mit ihnen auch die Zahl der Menschen, die sich in der Kirche ehrenamtlich engagieren. Deshalb richtete die badische Landeskirche in allen Kirchenbezirken „hauptamtliche Zwischenebenen“ ein – befristete Projektstellen sowohl im sozialdiakonischen als auch im theologischen Bereich. Landesweit ist dieses Projekt jetzt ausgelaufen. Im Kirchenbezirk Bretten-Bruchsal ist die Stellenfinanzierung aber für weitere zwei Jahre gesichert. „Wir wollen die Ehrenamtlichen im Dschungel des Asylrechts nicht allein lassen und sie professionell unterstützen“, bestätigte die landeskirchliche Beauftragte für Flüchtlingsarbeit, Elisabeth Hartlieb. In ihrer Predigt unterstrich sie die theologische Grundlage: „Der Glaube an Jesus Christus ist von Anfang an verbunden mit der interkulturellen Öffnung der Gemeinde.“

Zu den Aufgaben des Bezirksbeauftragten für „Flucht und Migration“ gehört es, geflüchteten Menschen in der Gesellschaft eine Stimme zu geben. Als Fachberaterin für Flüchtlingsarbeit hilft Andrea Baisch-Herrmann den Ehrenamtlichen. Die Themen ihrer Fortbildungen orientieren sich dabei am aktuellen Bedarf. Und der verändert sich mit den Menschen: „Die Kinder aus der Ukraine, die gerade in unsere Kindergruppe kommen, fürchten sich, wenn nur ein Fenster vom Wind zuschlägt“, berichtete Achim Lechner, Leiter des Diakonischen Werks in Bretten. „Das ist neu für uns und verändert unsere Arbeit.“