Badische Zeitung Lörrach, Weil am Rhein, 12.09.2023

 

Feldberger Dorfplatz feierlich eingeweiht

Wo die Feldberger Seele spürbar wird: Nach einigen Jahren Vorarbeit und einem halben Jahr Arbeit ist am Sonntag der Kirch- und Dorfplatz eingeweiht worden. Er soll als Treffpunkt und als Ort für Vereinsevents dienen.

Müllheim-Feldberg.Noch fehlt das Geländer entlang der hohen Mauer, auch die Treppenanlage ist noch nicht fertig. Dennoch sprach der neue evangelische Dekan Dirk Schmidt-Hornisch am Sonntag beim Einweihungsfest des Platzes rund um die Feldberger Kirche bereits von einem „echten Schmuckstück“. Bis das Projekt Neugestaltung angegangen und in die Umsetzung gekommen sei, habe es vier Ortsvorsteher gebraucht, bis, betonten der Müllheimer Beigeordnete Günter Danksin und der Feldberger Ortsvorsteher Ralf Schwald.
Unklare Grundstücksverhältnisse hatten eine Einigung zwischen Kirchengemeinde, Stadt und Land schwierig gestaltet. Dies galt auch für den Zustand der Stützmauer entlang der Durchgangsstraße und die hohe Treppenanlage, die den Kirchplatz mit der einige Meter tiefer liegende Straße verbindet. „Es galt in dieser langen Vorgeschichte, dicke Bretter zu bohren“, sagte Danksin. Laut Schwald ist ein schön gestalteter Ortsmittelpunkt entstanden, der Platz für viele Events der Vereine bieten soll und der sich als Treffpunkt am Dorfbrunnen längst etabliert habe. „Die Seele des Dorfes wird an diesem Platz spürbar“, sagte Schwald. Der neu gestaltete Platz soll kommendes Jahr eine wichtige Rolle beim Dorfjubiläum einnehmen. Tabea Zeller unterstrich im Namen der Vereine seine große Bedeutung.
Eine zentrale Rolle bei der Umsetzung des Projekts spielte Jochen Jozwiak, Vorsitzender der Kirchengemeinde, der sich als Landschaftsarchitekt und Kenner der Platzsituation engagiert in die Planung und in die Verhandlungen mit den Sanierungsträgern – der Stadt und des Landes – eingebracht hatte. „Vor 45 Jahren wurde unsere Kirche saniert, nun folgte der Außenbereich“, sagte Jozwiak. Er freue sich über die gelungene Gestaltung und kündigte an, dass sowohl die Treppe als auch das Mauergeländer bis Ende Oktober fertiggestellt sein sollen.
Die Hauptlast der Finanzierung des Projekts, das am Ende knapp 300.000 Euro kosten wird, übernahm das Land mit einem Anteil von 85 Prozent über das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum. Grundbedingung war, dass der komplette Platz über einen Gestattungsvertrag öffentlich gewidmet wurde, sodass die Stadt Müllheim wegen der Fördervoraussetzung als offizielle Bauherrin auftreten konnte.
Fünf der acht neu gepflanzten Bäume seien durch Spenden finanziert worden, sagte Projektplaner Ralf Wermuth. Er bedankte sich für die Geduld der Anwohner, die sich über ein halbes Jahr mit der Baustelle arrangieren mussten. Entstanden sei ein offener Platz, der den restaurierten Dorfbrunnen und die neue Eingangssituation zur Kirche einbezogen habe.
Dekan Schmidt-Hornisch sagte, der neue Platz zeige beispielhaft, was entstehen könne, wenn alle Verfahrensbeteiligten an einem Strang ziehen. Mit dem Engagement der Kirchengemeinde, die sich auch mit Fördermitteln der Landeskirche eingebracht hatte, werde auch die Dorfgemeinschaft gefördert.
Mit einem Gebet schloss Pfarrer Ralf Otterbach den offiziellen Teil. Die Feldberger Vereine umrahmten die Feier musikalisch. Dann startete das Dorffest, an dem sich Feuerwehr, Frauenverein, Musikverein, Schnauzclub, Gesangverein und die Laienspielgruppe beteiligten.