So selbständig wie möglich
Die evangelische Kirchengemeinde Königschaffhausen-Leiselheim sieht die enge Kooperation mit Nachbargemeinden positiv. Das wurde bei der Gemeindeversammlung am Sonntag deutlich.
Endingen-Königschaffhausen/Leiselheim Die evangelische Kirchengemeinde Königschaffhausen-Leiselheim wird ab 2024 einen Kooperationsraum mit den Kirchengemeinden Riegel-Endingen, Kenzingen und Malterdingen bilden. Bei der gut besuchten Gemeindeversammlung am Sonntag nach dem Gottesdienst informierte Pfarrer Peter Boos detailliert über die künftige Struktur. Thema waren aber auch die kirchlichen Gebäude und die vom Holzwurm befallene Orgel in der Leiselheimer Kirche.
Mit dem Start des Kooperationsraums bilden die aktuellen Pfarrstellen eine Dienstgemeinschaft, womit die Zuordnung zu einer einzelnen Kirchengemeinde aufgehoben wird. Pfarrer Boos informierte, dass die Kirchengemeinde einen Vernetzungsraum anstrebe, in dem jede Gemeinde noch so selbständig wie möglich bleibe. Dieses Modell sehe man insgesamt als positiv für die Kirchengemeinden an. Ab 2032 wird laut derzeitiger Planung der Landeskirche eine Pfarrstelle im Kooperationsraum wegfallen.
Pfarrer Boos stellte auch die Auswirkung der neuen Gebäudeampel vor. Bei den beiden Kirchen in Königschaffhausen und Leiselheim sei nach wie vor die Baupflicht beim Land und sie seien wie das gut sanierte Pfarrhaus in Königschaffhausen im grünen, durch die Landeskirche bezuschussten Bereich. Lediglich beim Gemeindehaus Königschaffhausen (Ampelfarbe gelb) müssen bei anstehenden Renovierungen mehr eigene Mittel der Kirchengemeinde erbracht werden. Dies sei aktuell kein Problem, da das Gebäude in gutem Zustand sei und kein Investitionsstau bestehe, so Boos.
Das alte Pfarrhaus in Leiselheim ist an die Gemeinde Sasbach vermietet, die dort zwölf Personen aus der Ukraine untergebracht hat. Auf dem bislang unbenutzten Grundstücksteil entlang der Meerweinstraße sollen fünf Bauplätze entstehen, die in Erbpacht vergeben werden sollen (siehe auch nebenstehender Artikel).
Elmar Henninger berichtete, dass der Haushalt der Kirchengemeinde aktuell leicht im Plus ist. Durch die steigenden Kosten (Energiepreise) sei die Kirchengemeinde auf die Einnahmen durch das Kirchplatzfest und den Adventsbasar angewiesen. Dies sei nur durch die tatkräftige Unterstützung vieler Gemeindeglieder möglich. Der stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Simon Schmidt, berichtete vom ersten Kirchplatzfest nach der Coronazeit. Zukünftig soll es wieder an zwei Tagen stattfinden. Das neue Konzept des Advents-Basars auf dem Kirchplatz war ein voller Erfolg und soll so weiter entwickelt werden.
Die historische Orgel der Kirche in Leiselheim ist vom Holzwurm befallen. Auch der darunter befindliche Holzaufbau und Boden ist davon betroffen. Das staatliche Hochbauamt habe darum eine Kostenbeteiligung bereits in Aussicht gestellt, hieß es am Sonntag. Die Kosten für die Beseitigung werden auf zirka 20.000 Euro geschätzt. Derzeit wartet die Kirchengemeinde noch auf das konkrete Angebot der Fachfirma.
Die Sätze für die Vermietung des Gemeindehauses in Königschaffhausen wurden geringfügig angepasst. Künftig wird eine Kaution bei Reservierung fällig.
Elmar Henninger leitete die Gemeindeversammlung und wurde als Vorsitzender im Amt bestätigt. Pfarrer Boos dankte ihm für sein Engagement.BZ
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