Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt
Hannes BlankRund 80 Kinder beteiligen sich in Knielingen an den Lego-Tagen und bauen eine Klötzchen-Stadt
An drei Nachmittagen haben rund 80 Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren im Bürger- und Gemeindezentrum Knielingen eine Stadt aus Lego-Steinen gebaut. Dafür standen ihnen 400.000 Steine zur Verfügung. Zwar waren vorab auf den Tischen Platten, die Straßen darstellten, mit den typischen Noppen ausgelegt, ansonsten gab es keine Vorgaben. „Das Besondere ist, dass die Kinder selbst kreativ werden müssen“, sagte Pfarrer Siegfried Weber, dessen Gemeinde die dreitägigen „Lego-Tage“ ausrichtete.
Mit der Spende einer Bank konnte das „Kids-Team“ engagiert werden, das Steine und Equipment zur Verfügung stellte. Eiserne Regel dabei: Die Eimerchen mit den gleichartigen Steinen nicht ausleeren, so waren die überflüssigen Bauelemente immer gut sortiert und zum großen Finale am späten Freitagnachmittag schnell wegzuräumen. Dann, wenn die Eltern kamen, um das Errichtete zu bestaunen.
Was bauten die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die mehrheitlich aus Knielingen stammten? Die Spende, die die Lego-Tage möglich machten, wurde offenbar positiv wahrgenommen, die kleine Stadt im Festsaal des Zentrums hatte gleich zwei Filialen, die mit großen Lettern aus Klemmbausteinen als „Bank“ gekennzeichnet waren. Viel Tierhaltung wurde in der Stadt betrieben, die Mädchen bauten gerne Zoos, Weideflächen und Ställe.
Ein paar Jungs entschieden sich für den Bau eines blau-weißen Fußballstadions, in dem der KSC spielte. Die gegnerische Mannschaft: Düsseldorf. „Gegen die spielt nämlich der KSC am Samstag“, erläuterte der Neo (11) das Spielgeschehen. Auch eine große Döner-Bude hatte die Stadt, und ein Lichtspieltheater. „Kino ist cool“, sagte der Baumeister Deen (10). Kinosessel, Popcorn-Verkaufsstand und eine große Leinwand waren bereits errichtet, auch fast die ganze Tontechnik. „Der Projektor muss noch installiert werden“, stellte der Baumeister Kiano fest (11). Je Bauplatz waren zwei bis drei Kinder am Werkeln.
In der dritten Bauphase am finalen Tag ging es ums Verschönern und darum, die letzten Steine zu platzieren. Lücken im Stadtbild waren kaum noch zu finden, nur die Dächer wurden gerne weggelassen, damit man ins ausgestattete Innere der Gebäude sehen konnte. In den Pausen wurde im Saal nebenan aus der Bibel vorgelesen: Turmbau zu Babel und der Tempelbau von Salomo. „Baustellengeschichten“, nannte sie Pfarrer Weber, der mit der Aktion während seiner Zeit in Hagsfeld schon mehrere Male gute Erfahrungen gemacht hatte.
Zu Beginn hatte die Bauarbeiterpuppe „Jimmy“ die Kinder auf den Nachmittag mit den bunten Plastikklötzchen eingestimmt. Zum Abschluss der Lego-Tage zog das „Kids-Team“ weiter, 30 Helfer waren damit am Abend damit beschäftigt, die vielen Steine wieder in die richtige Box zu sortieren. Das Bürger-und Gemeindezentrum Knielingen macht ein Mal im Monat eine Veranstaltung für Kinder. Am 26. Mai geht es in einer ökumenischen Aktion namens „Fly Away“ darum, den Himmel zu erreichen.
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