«Erklärung zur Prostitution»: Synode will mehr Hilfen für Betroffene
Bad Herrenalb/Karlsruhe (epd). Die Evangelische Landessynode in Baden hat eine «Erklärung zur Prostitution» verabschiedet. Weil sich die Situation von Menschen in der Prostitution «besorgniserregend» verschärft habe, sollen Hilfsangebote erweitert werden, sagte Synodalpräsident Axel Wermke bei einer Online-Pressekonferenz am Donnerstag in Bad Herrenalb (Kreis Calw). Ein gesetzliches Verbot der Prostitution forderte die Synode jedoch nicht.
«Unsere Aufgabe als Synode ist es nicht, Gesetze zu fordern», so Wermke. Jedoch werde der Gesetzgeber gebeten, weitere Maßnahmen zum Eindämmen der Prostitution zu prüfen. Es gehe darum, «diese Form der Erwerbstätigkeit zurückzudrängen». Gefordert wird, Menschen in der Prostitution vor Ausbeutung, Gewalt und Menschenhandel effektiv zu schützen. Nötig seien zudem mehr öffentliche Mittel, um diese Menschen zu begleiten und ihnen beim Ausstieg aus der Prostitution zu helfen, heißt es in der Erklärung.
Das Thema sexualisierte Gewalt beschäftigt die Kirche nach den Worten der badischen Landesbischöfin Heike Springhart weiterhin: «Wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung für alle Menschen, die Missbrauch erlebt haben, egal in welchem Kontext». Statt der Institutionen müssten die Betroffenen in den Mittelpunkt gestellt und deren Leid anerkannt werden. Was die Aufarbeitung betrifft, habe Baden und die Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) noch viel Nachholbedarf, so die Bischöfin. (1032/27.04.2023)
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