Mehr Service beim Heiraten
Evangelische Landeskirche in Baden baut Bürokratie ab
Bad Herrenalb (kli) – Die evangelische Landeskirche in Baden will Bürokratie abbauen und serviceorientierter werden, um Menschen Taufen, Hochzeiten und Bestattungen zu erleichtern.
Wer künftig etwa in einer anderen Kirche als am Wohnort heiraten möchte, kann sich an das Wunsch-Pfarramt wenden – den Bürokratieaufwand erledigt dann gemeindeübergreifend das dortige Büro. Bei der Frühjahrstagung hat die Landessynode, das Kirchenparlament, am Donnerstag entsprechende Regeln beschlossen. „Menschen, die sich an wichtigen Etappen ihres Lebens an die Kirche wenden, sollen bestmöglich und unkompliziert begleitet werden“, sagte Bischöfin Heike Springhart. Sie sprach von einer Haltungsfrage. „Die Menschen müssen nicht in unser Schema passen, sondern wir müssen die Türen öffnen“, sagte sie.
Zudem beschloss die Synode ein Klimaschutzgesetz, mit dem die Landeskirche bis 2040 CO2-neutral werden will. Dabei nimmt die Landeskirche insbesondere die Gebäude ins Visier. Grundsätzlich sollen laut dem Beschluss kirchliche Gebäude nicht mehr mit fossiler Energie beheizt und so gedämmt oder saniert werden, dass ihr Energiebedarf deutlich zurückgeht. Auf möglichst vielen Dächern sollen Fotovoltaik-Anlagen installiert werden.
Auch wird den Mitarbeitern der Kirche empfohlen, dem Öffentlichen Personennahverkehr den Vorzug einzuräumen. „Wir sind bereits seit Jahren auf dem Weg zu mehr Klimaschutz“, sagte Synodalpräsident Axel Wermke. „Nun gießen wir das in ein Gesetz, damit es verpflichtender wird und wir Ziele konkreter setzen.“