Badische Zeitung Bad Säckingen, 24.04.2023

 

Pfarrerin Heidrun Moser geht in den Ruhestand

Die evangelische Pfarrerin Heidrun Moser hat in der katholischen Pfarrkirche von Görwihl einen Abschiedsgottesdienst gefeiert. Ihre Stelle bleibt vorerst vakant.

GÖRWIHL Einen berührenden Abschiedsgottesdienst hat die evangelische Pfarrerin Heidrun Moser am Samstag in der katholischen Pfarrkirche in Görwihl gefeiert. Im Mai geht sie in den Ruhestand, am 14. Mai, 16 Uhr, gibt es ein Abschiedsfest in Albbruck, zu dem sie alle Gemeindemitglieder einlud. Am Dienstag, 4. Juli, 20 Uhr, wird in der Strittmatter Pfarrkirche ein Konzert zu ihren Ehren stattfinden als persönliches Abschiedsgeschenk der Pfarrei St. Wendelinus Hotzenwald.

Im Namen des verhinderten katholischen Pfarrers Bernhard Stahlberger überreichten Regina Jaekel und Beate Tasse Ader der scheidenden Pfarrerin einen Blumenstrauß. Der Frauenchor Niederwihl, begleitet vom Rickenbacher Organisten Robert Kohlbrenner am Keyboard, umrahmte den Gottesdienst mit Liedbeiträgen. Die Messebesucher, darunter auch Katholiken, hatte sich um das Labyrinth versammelt. Heidrun Moser betonte im Gottesdienst, Jesus trete dem feindlich gesinnten Schicksal jedes Einzelnen nicht direkt entgegen. Vieles müssten wir im Leben selbst schaffen, aber er habe den rechten Weg gezeigt. Wer mit Jesus lebe, der nehme seine Art zu leben an und werde seinem Nächsten ein guter Hirte.


Eine gute Hirtin war Heidrun Moser für die wenigen evangelischen Christen in Görwihl. Im Jahr 2010 kam sie auf den Hotzenwald. Herrischried wurde wenig später von ihrem Aufgabengebiet abgetrennt, 2012 fand dann die Fusion zwischen Albbruck und Görwihl statt. 2013 begann die ökumenische Zusammenarbeit mit der Überführung der evangelischen Glocke in den katholischen Kirchturm. „Pfarrer Stahlberger wollte immer, dass unsere evangelische Gemeinde ins Pfarrheim kommt“, erinnert sich Heidrun Moser. Aber zunächst hatte ihre Gemeinde einen kleinen Raum an der Hauptstraße. Während Corona führten die Abstandsregelungen dazu, dass dort keine Veranstaltungen stattfinden konnten, so zog die evangelische Gemeinde zu den Gottesdiensten in die katholische Schwesterkirche ein. „Das wird auch so bleiben“, sagte Heidrun Moser. Im neu gestalteten Pfarrheim werde die evangelische Kirche ihr neues Zuhause haben.


„Wir haben schon vieles gemeinsam gemacht“, sagt Pfarrerin Moser. Das ökumenische Glockenfest sei ihr in bleibender Erinnerung, dazu zählten aber auch etliche ökumenische Gottesdienste. Stolz erwähnt sie, dass sie sogar einmal beim Patrozinium in der Görwihler Kirche die Predigt gehalten hat.


Aktuell ist die Stelle von Pfarrerin Heidrun Moser vakant. Bis Ende August wird die ausgebildete Prädikantin Christa Zumkeller aus Rotzingen die Gottesdienste übernehmen. Für die kommenden Konfirmanden wird der Laufenburger Pfarrer Michael Born zuständig sein.


Heidrun Moser ist gespannt, wie es sein wird, aus dem Arbeitsleben auszusteigen. Leicht werde ihr das nicht fallen. Auf jeden Fall wolle sie die Verbindung nach Görwihl aufrechterhalten, sei ihr dieser Ort doch eine Art Heimat geworden. Das werde er auch bleiben.