Buga lockt Zehntausende Neugierige
Bundesgartenschau: In den ersten drei Tagen erfreuen sich trotz wechselhaften Wetters rund 36 000 Menschen an den Attraktionen auf Spinelli sowie im Luisenpark
Mannheim. Die Bundesgartenschau (Buga) in Mannheim hat sich als Besucher-Magnet entpuppt. In den ersten drei Tagen kamen insgesamt rund 36 000 Menschen. Trotz des grauen und kalten Wetters in der Innenstadt wurden am Sonntag nach Auskunft einer Sprecherin 8500 Besucherinnen und Besucher registriert. Am ebenfalls regnerischen Samstag waren es 11 000.
Am Freitag, dem Tag der Eröffnung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, kamen nach Angaben der Sprecherin sogar rund 16 500 Menschen – 2000 mehr als zunächst angegeben – zur Buga. Die dauert bis 8. Oktober. Insgesamt werden mehr als zwei Millionen Besucher erwartet. Die Zahl der verkauften Dauerkarten hat mittlerweile die 70 000er-Marke überschritten.
Bei dem Erlebniswochenende anlässlich der Bundesgartenschau war auch Besuchern der Innenstadt viel geboten. Am Samstag fanden unter dem Motto „Mannheim blüht auf“ zahlreiche Aktionen rund um Blumen, Blumenkunst und Nachhaltigkeit statt. Am ersten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres öffneten viele Händler von 13 bis 18 Uhr ihre Türen. Bei dem regnerischen Wetter dürften die Innenstadt-Geschäfte auch einige Besucher angezogen haben, die ansonsten vielleicht eher zur Buga geströmt wären.
Die neuen Spielplätze auf dem Spinelli-Gelände kamen bei Kindern und Eltern am ersten Wochenende gut an. „Es ist schön, dass so viel gemacht wurde für Familien“, freute sich der Mannheimer Michael Eisner, der mit seiner Frau und seinen drei Kindern auf dem Gelände unterwegs war. Auch fürs Gastro-Angebot gab es Lob von vielen Besuchern. Das Essen sei gut, war häufig zu hören. So mancher fand allerdings die Preise vergleichsweise hoch.
Kirchen eröffnen Garten
Mit einem Gottesdienst haben die beiden großen Kirchen am Samstag ihren „MöglichkeitsGarten“ auf der Buga eröffnet. Es gehe darum, die Natur zu achten und das Leben zu schützen, sagte der evangelische Mannheimer Dekan Ralph Hartmann in seiner Predigt. Doch statt den „schönen Garten Gottes“ zu erhalten, beuteten die Menschen die Natur aus und zerstörten sie, als ob sie unbegrenzt verfügbar sei.
Die Frage nach einer lebenswerten Zukunft bezeichnete Hartmann als essenzielle Aufgabe dieses Jahrzehnts. Der Kirchengarten mit dem Grundriss einer Kathedrale solle ein gelingendes Miteinander von Natur und Kultur zeigen. Die Botschaft sei, dass Gott ein großes Vertrauen in die Menschen setzte, indem er sie zu Gärtnerinnen und Gärtnern in seinem Garten gemacht habe.
Bei der Bundesgartenschau gehe es darum, heute mit neuen Lebensentwürfen und Schöpfungsideen zu beginnen, sagte der katholische Mannheimer Dekan Karl Jung. Dies verdeutliche auch das Motto der Kirchen „Hier wachsen Perspektiven“. Er verwies dabei auf die Bergpredigt in der Bibel. Deren Botschaft laute: „Sorgt euch um das Heute, damit morgen werden kann!“ Der Kirchengarten soll laut den Verantwortlichen ein Ort der Begegnung und der „Einsichten für eine gute gemeinsame Zukunft in Gottes Welt“ sein.
Den Landschaftsgärtner-Cup auf der Buga gewann derweil der Ladenburger Jakob Wolf. Zusammen mit Teamkollegin Lilli Manzke (Heuchlingen) lag der 19-jährige Auszubildende von „ERDA Gartenservice“ am Ende vor fünf weiteren Duos.
Zukunft der Städte
Eine der Attraktionen auf Spinelli ist die Ausstellung „Grün Stadt Grau“ in der U-Halle. Mit ihr wollen die Klima Arena in Sinsheim und die Deutsche Bundesstiftung Umweltschutz gemeinsam zeigen, wie das Thema Stadt nun vor dem Hintergrund des Klimawandels neu gedacht werden kann. julb/mpt/vg/imo/epd/sko/bjz
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