Konfirmanden stellen den Kreuzweg Jesu dar
Evangelische Kirchengemeinde Gaggenau läutet mit szenischem Gottesdienst die Karwoche ein Jennifer PaatschGaggenau. „Wir begeben uns nun gemeinsam auf den Kreuzweg Jesu und bilden die Stationen seines Leidensweges szenisch nach.“ Mit diesen Worten beginnt die Konfirmandengruppe der evangelischen Kirchengemeinde Gaggenau ihren selbst gestalteten Gottesdienst am Palmsonntag und läutet somit die Karwoche ein. Mit Szenen und Standbildern haben die 16 Konfirmandinnen und Konfirmanden die Leidensgeschichte Jesu in der Gaggenauer Markuskirche dargestellt. Die Idee für den Gottesdienst stammt von Pfarrerin Nicola Friedrich. „Ich wollte die Konfirmanden dazu ermutigen, einen Teil zu der anstehenden Passionswoche beizutragen. Der Gottesdienst sollte eine Art Gesellenstück für die Gruppe sein“, so Friedrich.
Bei den Standbildern und szenischen Darstellungen sind die Jugendlichen selbst in die Rolle Jesu und seiner Peiniger geschlüpft: „Am Konfirmandentag vergangene Woche durften wir uns die Darstellungen in Kleingruppen selbst überlegen und proben“, erzählt die 13-jährige Sarah Philipskötter.
Kantor Sukwon Lee leitete auf dem Klavier musikalisch in den Gottesdienst ein. Nach der Begrüßung von Pfarrerin Friedrich und Pfarrer Alexander Kunick schlüpfte Sarah in die Rolle des römischen Statthalters Pontius Pilatus und stellte gemeinsam mit zwei anderen Konfirmandinnen die Verurteilung Jesu dar. Die Jugendlichen waren bei allen Szenen maskiert. „Durch die Masken sollte ein einheitliches Bild entstehen, das nicht vom Wesentlichen ablenkt“, erklärt die 13-Jährige. Begleitend zu den Darstellungen las die 14-jährige Caitlyn Kistner den Anwesenden die Leidensgeschichte vor.
Die darauffolgenden Standbilder stellten den Spott der römischen Soldaten über den verurteilten Jesus dar. Den Höhepunkt bildete hier das Aufsetzen der geflochtenen Dornenkrone. Im Anschluss zeigten die Konfirmanden, wie Jesus unter dem Kreuz auf seinen Schultern zusammenbricht. Unter musikalischer Begleitung von Lee an der Orgel präsentierte die Gruppe schließlich den gekreuzigten Jesus. Auch für die Grablegung und den Besuch der drei Marien am Grab schlüpften die Konfirmanden in verschiedene Rollen.
Bei der Lesung der Fürbitten sprachen die Jugendlichen ihre persönlichen Gebete und Danksagungen aus. „Ich bete für die Menschen, die unter den aktuellen Krisen oder Kriegen leiden. Gott, gib ihnen Kraft“, sagte Paul Kurreck. Ihm lagen beim Schreiben seiner Fürbitte vor allem die Menschen in Kriegs- und Katastrophengebieten am Herzen.
Zum Abschluss des Gottesdienstes rief eine Vertreterin der Kirchengemeinde zu Spenden für die Hilfsorganisation „United for Rescue“ auf. Der Kirchenbezirk Baden-Baden/Rastatt sei dem Bündnis zur Seenotrettung beigetreten und wolle die Betroffenen mit Spendengeldern unterstützen. Pfarrerin Friedrich verabschiedete die Anwesenden. „Ich bin beeindruckt, wie sehr sich die Konfirmanden auf die Idee eingelassen haben“, freut sich Friedrich. Auch Pfarrer Kunick zeigt sich zufrieden mit den Darstellungen: „Die Standbilder waren sehr eindrücklich und haben die Botschaft des Palmsonntags bildkräftig vermittelt.“
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