Christen suchen das Wohl der Stadt
Stefan FriedrichBei der Langen Nacht der Kirchen wird ein breites Spektrum aus Musik und Gespräch geboten
Die siebte Lange Nach der Kirchen an diesem Samstagabend steht unter dem Motto „Suchet das Wohl der Stadt“. Es ist ein kirchliches Großevent, bei dem die gesamte Bandbreite der Christengemeinschaften, von den großen Landeskirchen bis zu den Freikirchen, in Pforzheim spürbar und erlebbar wird. „Es ist ein bewusst gesetztes Signal in die Stadtgesellschaft hinein“, sagt der katholische Dekan Georg Lichtenberger. „Vielfalt macht reich und tut uns seit vielen Jahren sehr gut.“
Insgesamt sind 20 Gemeinden beteiligt, die acht Kirchengebäude in der Innenstadt und den Marktplatz bespielen wollen. Von Mundart über Düfte bis zur Musik und einem Escape-Room wird alles mit dabei sein, wenn die Gotteshäuser zu Klangkörpern für Musik, respektive zu Orten der Begegnung und des Austauschs werden. Neu ist in diesem Jahr, dass die Lange Nacht der Kirchen nicht am Stadtrand beginnt und sich dann im Laufe des Abends dem Zentrum nähert; dieses Mal liegen alle bespielten Kirchen zentral in der Innenstadt. „Wir wollten, dass die Leute fußläufig ganz schnell wechseln können“, erklärt Pastoralrefernt Tobias Gfell. Deshalb wurden auch die Zeitslots etwas vergrößert: pro Programmpunkt und Kirche sind eineinhalb Stunden anvisiert. „Man muss also nicht hetzen, wenn man einigermaßen pünktlich zum nächsten Programmpunkt kommen will.“ Der Einsatz eines Shuttles für Menschen mit Gehbehinderungen ist insofern nicht nötig. „Manche Sachen sind schon recht nah beieinander“, versichert Dekanin Christiane Quincke von der evangelischen Kirche. Manchmal trennen die beteiligen Kirchengebäude sogar nur wenige Meter.
Was Pastor Martin Renno von der evangelisch-methodistischen Kirche an diesem Format so begeistert, ist, dass hier die große Bandbreite in den Christengemeinschaften von Pforzheim sichtbar wird und dabei auch das Bild von Kirche positiv transportiert werden kann. „Dieses Bild ist nicht immer das Beste“, räumt er ein, stellt aber auch fest: „Kirche hat einen Sinn, Kirche macht gute Arbeit.“ Deshalb seien Formate wie die Lange Nacht der Kirchen nicht nur geeignet, ein Zeichen des Miteinanders und des sich Vertrauens zu senden, sondern auch Menschen zurückzuholen und zusammenzuführen. „Gemeinschaft gegen alle Spaltungstendenzen, die sich in der Gesellschaft abzeichnen“, nennt Renno es. Das gute Miteinander zwischen den christlichen Gemeinden spiegelt sich nicht zuletzt im Programm. Da präsentieren sich Chöre, Instrumentalisten und Künstler aller Gemeinden mit einem breit gefächerten Angebot von konzertanten Klängen bis zur Kreuzausstellung mit meditativer Musik.
Krankheitsbedingt kommt es allerdings kurzfristig zu einigen Programmänderungen, die auf den Flyern nicht abgedruckt sind. In der Herz-Jesu-Kirche werden ab 20.30 Uhr „Herzensgute Kurzfilme“ gezeigt. In der St.-Franziskus-Kirche springt Organist Petrit Hamiti um 19 Uhr mit einem Orgelkonzert ein. Weitere Änderungen sind aktuell nicht zu erwarten.
Das vollständige Programm ist online zu finden unter .