Offenburger Tageblatt Offenburg, 11.03.2023

 

BI dringend empfohlen

Matthias Zeller, Leiter der CVJM-Einrichtung Marienhof, sieht seine Einrichtung bei einer Südzubringer-Trasse V3a gefährdet. Bürgermeister hilft. VON KLAUS KRÜGER

Hohberg. Das CVJM-Team (Christlicher Verein Junger Menschen) hat den Marienhof in zehn Jahren zu einem echten Lebensraum gestaltet – herausgekommen ist eine vielseitige Hofgemeinschaft. Tausende Besucher finden hier spirituelle Anregungen, Kinder lernen spannende Spiele kennen, es gibt Veranstaltungen. Die Variante V3(a) des geplanten Südzubringers zur Autobahn (B33 Ortsumfahrung Elgersweier) gefährdet alles. Und der Gemeinderat der Stadt Offenburg bevorzugt genau diese Trasse, sie ist am weitesten von der Stadt entfernt. Hohbergs Bürgermeister Andreas Heck sieht unter anderem den Marienhof in seiner Existenz gefährdet und hat Widerstand angekündigt. Er hat allen Hohbergern umfassende Hilfe zugesagt.

Wie beurteilt das Matthias Zeller, der Leiter des Marienhofs? Und was will das Team des Marienhofs dagegen unternehmen? Zeller betont, für das CVJM-Marienhof-Team seien Bahnausbau und Planung des Autobahnzubringer B33 gleichermaßen wichtig. Und sie hätten Forderungen. Etwa zum Lärmschutz der Bauphase der Tunnelbaustelle Bahnlinie. „Unsere Gruppen suchen einen Ort in der Natur – der Lärmpegel sollte so niedrig wie möglich sein und nachts kein Lärm und übermäßiges Licht sein.“

Der Marienhof benötige (zumindest in der Bauphase) eine Schallschutzwand entlang der Bahnlinie. Und zur Trassenführung B33 V3a – diese stelle die inhaltliche Arbeit des Marienhofs in Frage. Die Trasse V3a führe jetzt mit wenigen Metern Abstand am kompletten Gelände des Marienhofs vorbei.

„Der Zubringer muss zusätzlich direkt am Hof über die Bahntrasse geführt werden“, so Zeller. Man könnte dann aus dem Auto heraus in den Innenhof des Marienhof schauen. Der Zugang zum Wald und Königswald-See, der für die Marienhof-Gruppen wichtig sei, würde abgetrennt werden.

Der Lärmpegel mache es für den CVJM unmöglich, Freizeiten auf der Wiese für Kinder, Jugendliche und Familien in Zelten anzubieten. Der Leiter: „Die wertvolle inhaltliche Arbeit des Marienhofes, die sich in den vergangen zehn Jahren entwickelt hat, wäre bei einer Variante 3a kaum fortzuführen. Aus ökologischen Gründen begrüßen wir eine V0 Trasse. Wir ermutigen unsere Mitglieder und Freunde, sich einer möglichen BI V0 anzuschließen.“

Zeller bringt als Alternative einen Kreisel (statt Ampel) an der Bundesstraße bei Elgersweier in Spiel, das würde den Verkehrsfluss bei einer V0- Trasse deutlich erhöhen.

Wenn man nach dem Ende der Bauzeit des Bahntunnels etwa in 20 Jahren noch eine vierspurige Straße durch die Landschaft baue, habe die Gesellschaft sehr viel falsch gemacht. Mit der Gemeinde Hohberg und Bürgermeister Andreas Heck sei das Team in enger Abstimmung, „wir fühlen uns gut vertreten“, sagt Matthias Zeller abschließend.