Eintauchen in die Ostergeschichte
Palmen, Olivenbäume und römische Rüstungen
machen Zeit Jesu erlebbar.
Stadtmission-Gebäude wird dafür zum größten Teil umgestaltet.
Claudia Keller | Pforzheim
Viel Muskelkraft ist nötig gewesen, um große Olivenbäume und stattliche Palmen durch das Treppenhaus der Pforzheimer Stadtmission in den ersten Stock zu transportieren. Die engagierten Gemeindemitglieder haben am vergangenen Samstag viel Arbeit auf sich genommen, um zum fünften Mal einen Ostergarten aufzubauen.
„Wir haben bereits 12 500 Voranmeldungen“, freute sich Projektleiter Dirk Günkel. „Es ist wahnsinnig viel Aufwand für uns, aber auch schön, dass es so gut angenommen wird.“ Insgesamt rechnen die Veranstalter im Zeitraum vom 16. März bis zum Ostersonntag am 9. April mit 17 000 bis 20 000 Besuchern. Dafür verwandelten rund 120 fleißige Gemeindemitglieder den größten Teil des Gebäudes der Pforzheimer Stadtmission in den sogenannten Ostergarten, der die Passions- und Ostergeschichte auf 1200 Quadratmetern mit allen Sinnen sehr eindrücklich erlebbar macht. Insgesamt sechs Kubikmeter Erde, acht Kubikmeter Hackschnitzel, vier Kubikmeter Kies, 15 Tonnen Steine, 2000 Quadratmeter Stoff und 700 Pflanzen wurden auf fünf Stockwerke verteilt, um eine sehr realistisch wirkende Kulisse entstehen zu lassen. „Die Idee ist nicht von uns. Wir orientieren uns am Projekt „Sinnenpark – Bibel erleben“ der Evangelischen Landeskirche Baden“, erklärte Günkel.
Kies und Hackschnitzel
Für die Besucher wird die Reise in die Vergangenheit im ersten Stock vor einem großen Holztor beginnen. „Wir starten vor Jerusalem“, sagte Günkel. Er erklärte, dass hier noch ein orientalischer Markt aufgebaut werde, bei dem die Besucher kleine Kostproben bekommen können. Auch in den weiteren Räumen kamen die Helfer gut voran. Während an einigen Stellen noch Kies für den Weg auf den Boden gestreut werden sollte, waren an anderer Stelle bereits holzig duftende Hackschnitzel verteilt. Ab Donnerstag können die Besucher an zehn Stationen in die Geschichte eintauchen. Die Reise endet im Garten der Auferstehung, wo am Samstag noch duftende Blumenbeete und ein Wasserlauf angelegt werden sollten. „Hier kann man Ostern mit allen Sinnen genießen“, erklärte Günkel. Im Raum der Stille können die Besucher das Erlebte noch auf sich wirken lassen oder sich bei der Bewirtung im Eingangsbereich mit anderen austauschen.
Ehrenamtliche im Einsatz
„240 Ehrenamtliche halten den Ostergarten während dreieinhalb Wochen am Laufen“, führte der Projektleiter aus. Dazu gehört ein geschultes 56-köpfiges Team, das die Besuchergruppen abwechselnd mit auf die Reise ins alte Jerusalem nimmt. Die etwa 50 Minuten dauernden Führungen können auf unterschiedliche Altersgruppen zugeschnitten werden und starten täglich im 20-Minuten-Takt. Weil der Ansturm von Schulen so groß war, wurde der Vormittagstakt auf 15 Minuten herabgesetzt, so dass es noch freie Plätze gibt.
Eine vorherige Anmeldung ist über die Homepage www.ostergarten-pforzheim.de erforderlich. Da der Ostergarten nicht barrierefrei ist, wird Rollstuhlfahrern eine
Mischung aus Live-Erlebnis
und Film angeboten.
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