Woche der Brüderlichkeit
hom. Die Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit veranstalten derzeit die alljährliche „Woche der Brüderlichkeit“. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto „Öffnet Tore der Gerechtigkeit! Freiheit, Macht, Verantwortung“.
Dies nahm die neue evangelische Landesbischöfin Heike Springhart als Festrednerin bei der Eröffnung der Karlsruher Woche auf. Und ging zugleich auf die Inschrift an der Neuen Synagoge in Berlin „Tuet auf die Tore“ ein. Die Centrum Judaicum genannte Synagoge wurde 1938 niedergebrannt.
Die DDR ließ sie wiederaufbauen. 1995 wurde der Bau fertig. Dies ist für die Bischöfin Symbol dafür, dass sich mit dem Fall der Mauer auch religiöse Türen wieder aufgetan haben. Das Centrum Judaicum ist in diesem Jahr Träger der Buber-Rosenzweig-Medaille der christlich-jüdischen Gesellschaften.
Springhart ging in ihrer Festrede auch ausführlich auf den Zusammenhang von Freiheit, Macht und Verantwortung ein. In einem demokratischen System bedeute Freiheit auch zugleich Verantwortung für sich und andere.
Und sie zitierte Luther, der nach dem Satz „Tuet auf die Tore“ aus Psalm 118 gelebt habe. Wer Macht ohne Verantwortung ausübe, wende sich gegen die Freiheit. Springhart nannte das Beispiel eines Despoten, der verantwortungslos Macht über ein anderes Land ausüben wolle. Erst in einem Folgesatz fiel der Begriff Ukraine.
Die Karlsruher Woche der Brüderlichkeit endet am kommenden Sonntag um 11 Uhr mit einer Führung durch die Synagoge in der Knielinger Allee 11.