KNA Basisdienst, 16.02.2023

 

Evangelische Medienhäuser kooperieren: «Medienarbeit sichern»

Frankfurt (KNA) Das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) übernimmt die Mehrheitsanteile am Medienhaus der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Dafür habe die EKHN-Kirchenleitung grünes Licht gegeben, teilten Landeskirche und GEP am Donnerstag in Frankfurt mit. «Erstmals wird die Medienarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland mit der Medienarbeit einer Landeskirche zusammengeführt», erklärte EKHN-Kirchenpräsident Volker Jung, der seit 2015 Vorsitzender des GEP-Aufsichtsrats ist.

Die Kooperation sei ein Schritt zur Sicherung der evangelischen Medienarbeit trotz zurückgehender Finanzmittel, hieß es. Zum Jahreswechsel 2023/2024 entstehe ein gemeinschaftliches Medienunternehmen am gemeinsamen Standort in Frankfurt. Die neue Einrichtung sei in den Sparten Print, Evangelischer Pressedienst (epd), Radio, TV, Internet und Social Media tätig. Zum EKHN-Medienhaus gehören demnach etwa 40, zum GEP rund 140 Mitarbeitende.

GEP-Direktor Jörg Bollmann sagte, in Zeiten des digitalen Umbruchs sei das mediale Know-how beider Häuser unverzichtbar, um die künftigen Herausforderungen anzugehen. «Dazu gehört es beispielsweise, vom Print-Bereich und der Nachrichtenagentur epd bis zu den sozialen Medien als Kirche weiter präsent zu sein.» Er hoffe auf weitere Kooperationen mit Landeskirchen.

Birgit Arndt, Geschäftsführerin im Medienhaus der EKHN, sagte, die Zusammenarbeit führe zu keinen Entlassungen. «Lediglich durch Ruhestandsversetzungen werden Stellen im GEP und im EKHN-Medienhaus sozialverträglich abgebaut.»

Indem das GEP 51 Prozent der Anteile übernimmt, wird das Medienhaus der EKHN zur Tochtergesellschaft des GEP. Beide Häuser blieben selbstständig, würden aber von einer gemeinsamen Geschäftsführung geleitet.

Das GEP versteht sich als bundesweites Mediendienstleistungsunternehmen für die Gemeinschaft der evangelischen Landeskirchen in Deutschland. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist 94-prozentiger Anteilseigner des GEP, das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung (EWDE) hält sechs Prozent.