BADISCHE NEUESTE NACHRICHTEN - Brettener Nachrichten, 16.02.2023

 

ViDia-Kliniken legen Standorte zusammen

Stefan Proetel

Das medizinische Angebot verändert sich, Patienten müssen mitunter neue Ziele ansteuern

Karlsruhe. Die ViDia-Kliniken setzen ihre Strategie „Aus zwei mach eins“ mit Schwung fort. Bereits im zweiten Quartal legt der Krankenhausverbund seine beiden Augenkliniken am Standort Diakonissenstraße in Rüppurr zusammen. Zudem werden in diesem Zeitraum auch die internistischen Kliniken sowie das neue chirurgische Zentrum gebündelt. Bis zum Ende des Jahres sollen dann auch zwei weitere Kliniken verschmolzen sein, an die viele Karlsruherinnen und Karlsruher mit Sicherheit sehr emotionale Erinnerungen haben.

Geplant waren die Zusammenlegungen schon länger. Die ViDia-Kliniken hatten sich nach der Fusion der beiden Häuser (St. Vincentius-Kliniken und Diakonissenkrankenhaus Rüppurr) im Jahr 2016 ein Medizinkonzept verschrieben. Das sieht unter anderem vor, dass Kliniken, die parallel die gleiche Leistung erbringen, an einem Standort zusammengeführt werden.

Nun wird der Prozess nach Angaben der Geschäftsführung beschleunigt. Gründe sind die schwierige Situation der Krankenhäuser in Deutschland und die sich deutlich verändernden politischen Rahmenbedingungen, wie Geschäftsführer Karl-Jürgen Lehmann sagte.

Er spricht im Zusammenhang mit der entstehenden neuen ViDia-Augenklinik von einem „hochstehenden Leuchtturm“. In der Diakonissenstraße werde die größte nicht-universitäre Augenklinik in der Region entstehen – für mehr als 45.000 stationäre und ambulante Patienten im Jahr. Den Angaben zufolge beträgt die Investitionshöhe für Neu- und Umbau rund 20 Millionen Euro. „In dem Projekt steckt viel Herzblut“, sagt Karl-Jürgen Lehmann.

Zum Ende des zweiten Quartals kommen auf Klinik-Mitarbeiter und Patienten weitere Veränderungen zu. Alles Chirurgische, auch die allgemein-, viszeral- und gefäßchirurgische Notfallambulanz, wird dann im neuen Zentrum in der Südendstraße untergebracht sein.

Am gleichen Standort und im gleichen Zeitraum werden die ViDia-Kliniken ihre internistischen Kliniken bündeln. Dazu wird die Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie aus Rüppurr in die Südweststadt ziehen. Bereits am Standort sind die Kliniken für Gastroenterologie/Hepatologie, Hämatologie/Onkologie/Immunologie, Kardiologie sowie für Pneumologie.

Nach dem Umzug der chirurgischen und internistischen Kliniken wird das komplette Notfallgeschehen in diesen Bereichen am Standort Südendstraße angeboten. Dafür wurde in den vergangenen Monaten die Infrastruktur für eine „neue, umfangreiche“ Zentrale Notaufnahme geschaffen. Am Standort Diakonissenstraße verbleibt lediglich die augenärztliche Notaufnahme und außerdem für gynäkologische und geburtshilfliche Notfälle.

Letzteres allerdings nur bis zum Auszug der Klinik. Die Baumaßnahmen in der vormaligen St. Marien-Klinik (Edgar-von-Gierke-Straße) starten laut ViDia-Kliniken in Kürze. Bis zum Ende des Jahres soll die neue Frauenklinik in unmittelbarer Nähe zum Neubau in der Steinhäuserstraße in Betrieb gehen. Die Verantwortlichen rechnen mit mehr als 3.000 Geburten pro Jahr. „Das Diakonissenkrankenhaus wird medizinischer Standort bleiben“, verspricht Richard Wentges, Vorsitzender des ViDia-Vorstands.

Bereits im vergangenen Jahr haben die ViDia-Kliniken in ihrem Neubau in der Steinhäuserstraße die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie aus dem Diakonissenkrankenhaus mit der Klinik für Unfall-, Handchirurgie und Sportmedizin aus der Südendstraße zusammengelegt. Auch das Muskuloskelettale Zentrum (MSZ), die Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie sowie die Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie wurden so im Neubau angesiedelt. Im November 2022 wurde zudem die Intensivstation in Rüppurr dichtgemacht.

Über die genauen Umzugstermine wollen die ViDia-Kliniken rechtzeitig im Internet informieren.

www.vidia-kliniken.de